Nach monatelangem Kampf abseits des Rasens feierte SAK-Offensivgeist Arber Tafilaj sein Comeback am Rasen – und machte es gleich unvergesslich. Beim 3:1-Sieg vom SAK 1b gegen den Lieferinger SV in der 2. Klasse Nord B glänzte der 23-Jährige mit seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0.
Es war der vielleicht wichtigste Moment seiner bisherigen Fußballkarriere – und das ausgerechnet in der untersten Spielklasse: Arber Tafilaj stand am Samstag zum ersten Mal seit Oktober 2024 wieder auf einem Fußballplatz. Nach einer überraschenden Krebs-Diagnose, zwei Operationen an der Schilddrüse und Monaten voller Schmerzen, Herausforderungen und Reha, schnürte der 23-Jährige im Dress der zweiten Mannschaft des SAK wieder seine Schuhe – und traf beim 3:1-Sieg gegen den Lieferinger SV sensationell zum zwischenzeitlichen 2:0.
Statement-Treffer
Der Treffer selbst? „War ehrlich gesagt kein Glanzschuss, der ist irgendwie reingekullert“, sagt Arber mit verschmitztem Lächeln. Und doch war es mehr als ein Tor: Es war eine Botschaft. An seinen Körper, an den Krebs und an alle Zweifel über seine Rückkehr. „Ohne Tor wär ich nicht zufrieden heimgefahren und sauer auf mich selbst gewesen“, gesteht der Bad Reichenhaller offen. Dieses Feuer in ihm, dieser Ehrgeiz – er ist spürbar in jedem Satz.
Schon beim nächsten Spiel möchte ich wieder in der Kampfmannschaft spielen!
Offensivakteur Arber Tafilaj
Dabei war der Weg alles andere als leicht. Zwei Operationen, die zweite ein größerer Eingriff mit tiefem Schnitt am Hals. Doch schon fünf Tage nach dem ersten Eingriff schnürte Arber wieder die Laufschuhe – „vielleicht etwas fanatisch“, wie er selbst sagt. Doch genau dieser Fanatismus war es, der ihn zurückbrachte. Getragen vom klaren Ziel, das er sich setzte: Fußball spielen und Tore schießen.
Zurück zur alten Stärke
„Das Team hat mir extrem geholfen“, betont der kosovoalbanischstämmige Kicker. Der Schritt in die 1b war mit dem Trainerteam bewusst gewählt, ein Zwischenschritt. Denn der gelernte Einzelhandelskaufmann trainiert seit zwei Wochen wieder mit der Kampfmannschaft – und sein Blick richtet sich bereits auf deren nächstes Spiel. „Ich fühle mich körperlich gut, auch wenn ich noch nicht ganz auf dem optimalen Stand bin“, erzählt er. Klar ist aber: Er will sich zurückspielen, wieder Teil des Klassenerhalts werden – und mehr als seine bisherigen vier Tore bis zum Saisonende schießen. „Mindestens eins oder zwei mehr werden’s schon noch“, sagt er entschlossen.
Ich möchte meinen Beitrag im Abstiegskampf leisten!
Zweitbester SAK-Torschütze Arber Tafilaj
Und dann ist da noch sein größtes Ziel: Gesund bleiben. Denn auch wenn das Leben mit Schilddrüsenkrebs jetzt bedeutet, jeden Morgen eine Tablette zu nehmen und regelmäßig zur Nachsorge zu gehen – Arber Tafilaj fühlt sich gut. „Ich genieße mein Leben ganz normal, mit Freunden, Familie und vor allem: positiv.“ Ein weiteres Ziel abseits des Platzes hat er sich auch schon gesetzt – ambitioniert, versteht sich: Nachdem er mit seinem Bruder den Hochstaufen nach dem zweiten Eingriff erklommen hat, soll es in diesem Jahr noch der Watzmann werden. Aufgeben? „War für mich niemals eine Option!“
Was bleibt, ist ein Comeback, das weit über den Fußball hinausstrahlt. Arber Tafilaj hat den Krebs besiegt – und sich selbst zurück ins Spiel gebracht. Und das mit einem Tor zelebriert, das vermutlich mehr zählt als jedes andere. Thomas Schaier
2. Klasse Nord B: Puch 1b – Siezenheim 1b 2:2 (1:0), SAK 1b – Lieferinger SV 3:1 (1:0), ASV Salzburg 1b – Golling 1b 1:5 (1:2), Großgmain – Croatia Salzburg 0:5 (0:1), Fortuna Salzburg – Bad Vigaun 0:3 (0:1)
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