260.000 Tote

Müttersterblichkeit weiter hoch, oft vermeidbar

Ausland
07.04.2025 07:55

Weltweit sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 2023 rund 260.000 Frauen vor, während und kurz nach der Geburt ihres Kindes gestorben. Alle zwei Minuten verliere eine Frau wegen Komplikationen im Zusammenhang mit der Schwangerschaft ihr Leben. Es fehle angesichts von Blutungen, Blutdruckproblemen und Infektionen oft die Betreuung durch kundiges medizinisches Personal.

Die Zahlen zur Müttersterblichkeit seien inakzeptabel. „Die meisten dieser Todesfälle wären vermeidbar“, hieß es seitens der WHO anlässlich des heutigen Weltgesundheitstags. Besonders in Teilen Afrikas sowie generell in den besonders armen Ländern sei das Risiko weiterhin hoch.

Vier Länder verzeichnen fast die Hälfte der Todesfälle
Nirgends sei die Situation für die Frauen so schlimm wie in Nigeria. Allein dort sind laut WHO 2023 rund 75.000 Frauen rund um die Geburt ihres Kindes gestorben. Hohe Todeszahlen wiesen auch Indien, die Demokratische Republik Kongo und Pakistan auf. Diese vier Länder verzeichneten den Angaben zufolge fast die Hälfte aller weltweiten Fälle. Europa gehört mit insgesamt 450 Todesfällen 2023 zu den Regionen mit besonders niedriger Müttersterblichkeit.

In Nigeria ist die Zahl der Müttersterblichkeit am höchsten (Archibild). (Bild: AFP/STRINGER)
In Nigeria ist die Zahl der Müttersterblichkeit am höchsten (Archibild).

Verschärft werde die Lage durch die zahlreichen bewaffneten Konflikte. In den betroffenen Regionen sei die Gefahr für Schwangere und junge Mütter durch die unzureichende Betreuung besonders hoch, so die WHO und weitere Organisationen in ihrem Bericht.

WHO: Ziel wird bei jetzigem Tempo verfehlt
Zwar falle der Langzeitvergleich positiv aus – im Jahr 2000 lag die Zahl der Sterbefälle wegen einer Schwangerschaft weltweit bei schätzungsweise 443.000 – aber nun zeichne sich regional ein besorgniserregender Trend ab, warnte die WHO.

In den USA, die bisher eine sehr geringe Müttersterblichkeit vorwiesen, beobachte die WHO in Übereinstimmung mit den Zahlen der nationalen Gesundheitsbehörden einen steigenden Trend, so eine Sprecherin. In Lateinamerika seien in den vergangenen Jahren nur geringe Fortschritte beobachtet worden.

Bei der aktuellen Entwicklung werde das Ziel der WHO, bis 2030 die Müttersterblichkeit unter ein Niveau von 70 Todesfällen auf 100.000 Geburten zu senken, deutlich verfehlt, hieß es. Die WHO rief dazu auf, Frauen über die Gesundheitsrisiken besser aufzuklären, den Zugang zu medizinischer Betreuung zu erleichtern und nicht beim Fachpersonal zu sparen.

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