Der Ex-Jedermann, Theater- und TV-Star hat sich heute in einem Schreiben an Bürgermeister Johannes Waidbacher (ÖVP) gewandt. Er mahnt von ihm ein, 80 Jahre nach der Befreiung vom NS-Regime, endlich reinen Tisch zu machen und drei schwer belastete Straßenbezeichnungen endlich umzubenennen, sie auf die Weise aus dem Stadtbild zu entfernen.
„Meine dringende und unmissverständliche Bitte als Bürger dieser Republik an Sie, sehr geehrter Herr Bürgermeister, ist es nun, in dieser Sache, zum Wohl des Ansehens im In- und Ausland, gerade in der Geburtsstadt eines der größten Mörder der Geschichte, endlich die Umsetzung der Namensänderung anzuweisen, bzw. auf deren Durchsetzung hinzuwirken“, schrieb der Schauspieler Cornelius Obonya in einer E-Mail, die er Montagfrüh dem Braunauer Stadtchef Johannes Waidbacher schickte.
NS-Verwicklungen
Der Ex-Jedermann appellierte an den Politiker, endlich für die Entfernung der „braunen Flecken“ in seiner Stadt zu sorgen. Gemeint sind die Josef-Reiter-Straße, die Franz-Resl-Straße und die Eduard-Kriechbaum-Stiege. Diese hatte der Historiker Florian Schwanninger aufgrund der NS-Verwicklungen der Namensgeber als „hochproblematisch“ eingestuft.
„Haben Sie demokratischen Mut!“, fordert Obonya in seiner ehrenamtlichen Funktion als Präsident der Aktion gegen den Antisemitismus von Waidbacher. Die Israelitische Kultusgemeinde, das Mauthausen Komitee und das Antifa-Netzwerk hatten das bereits in der Vergangenheit verlangt. Ihre Bitten waren bis dato aber erfolglos geblieben. Obonyas Schreiben ging in Kopie auch an andere Braunauer Politiker von ÖVP, SPÖ und Grünen.
Unzumutbar
„Es ist Österreicherinnen und Österreichern jüdischen Glaubens schlicht nicht mehr zuzumuten – ob dies nun in Braunau, Wien oder an irgendeinem Ort im Land sein mag, derartige Straßenbezeichnungen, bzw. generell Namen oder Nennungen von Männern und Frauen vorzufinden, die eindeutig und – auch – historisch wissenschaftlich erwiesenermaßen einer Ideologie angehangen sind, die die Verachtung, bis hin zur Tötung von Menschen jüdischer Religion vorangetrieben, oder zumindest gutheißend gebilligt haben“, begründet Obonya seine Forderung.
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