Immobilien-Unternehmer

„Mini-Benko“: Eine Anklage und ein Insolvenzantrag

Wirtschaft
08.04.2025 05:45

Ende der Vorwoche erhob die Staatsanwaltschaft München Anklage gegen den Chef eines bayrischen Bauträgers. Doch auch in Österreich gibt es massive Probleme: Beim Landesgericht Innsbruck wurde ein Insolvenzantrag gegen eine Projektgesellschaft gestellt, die Luxuschalets bei Kitzbühel errichten sollte.

Der Gründer der M-Concept-Gruppe wird seinem Ruf als schillernder Immobilieninvestor seit Jahren gerecht. Da darf auch eine umfangreiche Ferrari-Sammlung nicht fehlen, die sogar auf der deutschen Internetpräsenz des italienischen Sportwagenbauers vermarktet wurde. „In seiner knappen Freizeit muss der bayerische Geschäftsmann jedoch sorgfältig auswählen, welchem seiner 25 Ferrari-Juwele er seine Aufmerksamkeit widmet“, stand dort zu lesen. 

Noble Autos, große Villen, luxuriöse Immobilienprojekte. Doch bereits seit längerer Zeit ist Sand im Getriebe des umtriebigen Unternehmers, der vor einigen Monaten in süddeutschen Medien über sich lesen musste, dass er von irritierten Geschäftspartnern schon als „kleiner Bruder von Benko“ bezeichnet werde.

Ende der Vorwoche erhob die Staatsanwaltschaft München I Anklage gegen den M-Concept-Chef, der im Verdacht steht, 17 Millionen Euro verschoben zu haben. Er bestreitet die Vorwürfe; es gilt die Unschuldsvermutung.

Nun gibt es auch in Österreich Ungemach. Und zwar im Zusammenhang mit einer Tiroler Projektgesellschaft der M-Concept-Gruppe, die in Reith bei Kitzbühel Luxus-Chalets errichten wollte. Laut „Krone“-Informationen hat die Deutsche Rückversicherung AG, Hauptgläubigerin des Projekts „Giering 8“, Anfang April einen Insolvenzantrag beim Landesgericht Innsbruck eingebracht.

„An Exklusivität kaum zu überbieten“
Ursprünglich hätten in Reith bei Kitzbühel seit 2018 sechs noble Herbergen für besonders betuchte Kunden entstehen sollen. Doch trotz der finanziellen Unterstützung der Versicherung kam es zu Auffassungsunterschieden, was die Fertigstellung betrifft. Eine kooperative Zusammenarbeit mit der M-Concept-Gruppe sei nicht mehr möglich gewesen, heißt es aus dem deutschen Konzern.

Dabei hatte der M-Concept-Erfinder das Projekt in höchsten Tönen angepriesen. Auf der Website findet sich nach wie vor der Verweis auf „die  exponierte und unverbaubare Sonnenlage oberhalb von Reith bei Kitzbühel“, die „an Exklusivität kaum zu überbieten“ sei.

In Reith bei Kitzbühel sollten seit 2018 sechs exklusive Chalets entstehen. (Bild: m-concept.de)
In Reith bei Kitzbühel sollten seit 2018 sechs exklusive Chalets entstehen.

Jetzt zog die Deutsche Rückversicherung AG die Reißleine. Ziel der Hauptgläubigerin sei es jedenfalls, das Immobilienprojekt weiter zu unterstützen und fertigzustellen – „sofern ein Insolvenzverwalter bestellt wird.“ 

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