Der Hightech-Einsatz gegen zu viel Schlamm und die Schilfpflege liefen genau nach Plan. Im Gang ist derzeit die Arbeit für die Zufuhr von Donauwasser.
Angeleint an den Stegen, schaukelten bereits die ersten Segelboote sanft im Wasser – der Himmel bewölkt, leicht windig und die Luft kühl, fast schon zum Frösteln – viel besser als das Wetter Montag in der Früh im Hafen von Oggau fiel die Bilanz der Seemanagement GmbH aus. „Der Wasserstand ist gut. Wer weiß, was in ein paar Jahren sein wird, wir wollen vorbereitet sein“, schickte Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner voraus. Das Seemanagement blickte auf die zweite eigenständige Saison von Oktober bis April zurück.
Wir haben den Zeitplan zu 100 Prozent eingehalten.
GmbH-Geschäftsführer Erich Gebhardt
Bereits über 100.000 Kubikmeter abgepumpt
43.000 Kubikmeter Schlamm wurden seit Herbst 2024 aus dem Neusiedler See abgepumpt. 60.000 Kubikmeter waren es im Jahr zuvor. „Der Grund für die geringere Menge waren die Absetzbecken. Von den fünf standen diesmal nur vier zur Verfügung, jenes in Breitenbrunn muss an aktuelle Anforderungen angepasst werden. Im kommenden Herbst sind wieder alle zu verwenden“, so Gebhardt. Die großen Absetzbecken dienen der Entwässerung des weichen Sediments aus dem See.
Schifffahrt gewährleisten
Der Schlamm wird im Sommer auf landwirtschaftlichen Flächen aufgebracht. „Das wirkt sich positiv auf den Boden aus“, hieß es. Gewerkt wurde an 29 Standorten in elf der 14 Anrainergemeinden. Die Entschlammungsarbeiten betrafen etwa den Westhafen Neusiedl, Südhafen Podersdorf, Teile im BYC Rust und Illmitz. „Die Schifffahrt soll gewährleistet sein.“
Bruchschilfzonen im Fokus
Derzeit laufen Gespräche mit den Gemeinden, um den Ausbau der Infrastruktur zu koordinieren. „Schrittweise nähern wir uns dem Ziel von 100.000 Kubikmeter Weichschlamm pro Jahr oder mehr an“, betonte Dorner. Die Instandsetzung der Schilfkanäle erstreckte sich auf zehn Kilometer. „Gegenüber dem vergangenen Jahr wurde das Ausmaß der Pflege nahezu verdoppelt“, lautete das Resümee. Besonders im Fokus sind künftig Bruchschilfzonen, wichtige Ökosysteme für viele Tierarten. Neue Spezialmaschinen stehen teils schon bereit.
Der Erhalt des Sees bleibt oberstes Gebot. Was die geplante Wasserzuleitung aus der Donau in Niederösterreich betrifft, sind die Gespräche und Studien voll im Gang. Nach der Pause durch die Regierungsbildung im Bund steht ebenso ein Treffen mit Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig an. Dorner hofft, Ende des Jahres in eine Umweltverträglichkeitsprüfung gehen zu können.
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