Ein Drittel ohne Platz

Viele Grazer Familien ohne Kinderbetreuung

Steiermark
08.04.2025 06:00

Ein Drittel der vorgemerkten Kinder hat in Graz aktuell keinen Platz im Kindergarten. Bildungsstadtrat kritisiert Rathauskoalition scharf: „Sparen auf Kosten der Kinder.“

Stolze 92 Prozent der Familien haben in der Steiermark ihren Wunschbetreuungsplatz ab Herbst bekommen. Beim Land zog man unter der Premiere des Kinderportals zur Anmeldung des neuen Betreuungsjahres durchwegs zufrieden Bilanz. In Graz gingen allerdings viele Familien leer aus. Auch in unserer Redaktion haben sich fassungslose Eltern gemeldet, die, obwohl Mutter und Vater Vollzeit arbeiten, keinen Betreuungsplatz für ihre Kind ergattert haben.

Wie die „Krone“ in Erfahrung brachte, gab es in der Landeshauptstadt 5516 Vormerkungen für einen Kindergartenplatz – 3649 Kinder bekamen einen Platz (80 davon noch im aktuellen Betreuungsjahr), ein Drittel ging im ersten Moment aber einmal leer aus. Freilich, die Warteliste (aktuell 1311 Kinder) wird sich noch lichten. „Aber dennoch befindet sich die Kinderbetreuung in Graz in einer ganz schwierigen Situation“, weiß auch Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP), „und das, weil die Kahr-Schwentner-Koalition falsche Schwerpunkte setzt und leider bei den Kindern spart“.

„Die Rathauskoalition spart bei den Kinder. Deshalb ist davon auszugehen, dass wir beim Versorgungsgrad unter 90 Prozent fallen.“

(Bild: Jauschowetz Christian)

Kurt Hohensinner

Bildungsstadtrat (ÖVP)

Allein durch die Absenkung der Gruppenhöchstzahl verliere man jedes Jahr rund 280 Plätze. Dabei sind auch heuer sechs neue Kindergarten- und zwei Krippengruppen geplant. „Aber allein zur Erhaltung des aktuellen Versorgungsgrads bräuchte es 14 neue Kindergartengruppen pro Jahr“, rechnet Hohensinner vor. Was er der Dreierkoalition aus KPÖ, Grünen und SPÖ besonders vorwirft: „Bund und Land stellen der Stadt 18,6 Millionen Euro zusätzlich für die Kinderbetreuung zur Verfügung – und in Graz wird das zum Stopfen von Budgetlöchern verwendet.“

Aktuell liegt der Versorgungsgrad in Kindergärten bei 91,56 Prozent – 2021 waren es noch 97,11 Prozent, laut Prognosen wird er ab Herbst nur noch bei 89,54 Prozent liegen, 2026 dann nur noch bei 87,11.

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