Monate nach der Flut können 28 Mieter aus dem Bezirk Melk noch immer nicht in ihre völlig zerstörten Wohnungen zurück. Die Betroffenen berichten der „Krone“ von ihrem bisherigen Hürdenweg.
„Es ist schon sehr viel Wasser die Pielach hinuntergeflossen, doch die Wohnbaugenossenschaft hat es noch immer nicht so weit gebracht, dass wir in die eigenen, durch die Spätsommerflut verwüsteten vier Wände zurückkehren konnten“, sagt eines der Opfer, der 49-jährige Daniel Horaczek-Winkler aus Loosdorf im Bezirk Melk. „Krone“-Leser kennen ihn als jenen Notleidenden, dem trotz lebensbedrohlicher Krankheiten von herzlosen Gutachtern die Invaliditätspension verweigert wird.
Vereinbarungen laufen aus
„Ich stehe doppelt und dreifach im Regen“, schildert das verzweifelte Opfer, das bei seiner betagten Mutter vorübergehend Unterschlupf gefunden hat. Mit seiner „Obdachlosigkeit“ steht der Mieter aus der Waldmüllergasse nicht alleine da. Denn auch in der Albrechtsberger Straße zählen Mieter zu den Heimat-Vertriebenen, die – wie alle Betroffenen – wenigstens Überbrückungsmietverträge in anderen Wohnungen bekommen haben. Doch diese Vereinbarungen laufen demnächst aus.
Die „Wetterkatastrophen“-Chronik liest sich wie eine Verhöhnung. Denn erst drei Monate, nachdem die große Flut am 17. September über die Siedlung der Gemeinnützige allgemeine Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft hereinbrach, tauchten Entfeuchtungsgeräte auf. Seither verstreicht Termin um Termin. Den Bewohnern – vier von ihnen wollen fix klagen – wurde nun im August eine Übergabe der Bleiben anvisiert.
Keinen Bonus bekommen
Die Opfer kamen auch nicht in den Genuss der 20-prozentigen, von Möbelhäusern versprochenen, Einkaufsermäßigung – die Bonusfrist für den Rabatt ist inzwischen verstrichen. „Wir hätten auch nichts lagern können. Denn die Keller sollten zwar noch im April saniert sein, aber noch haben wir keinen Arbeiter gesichtet. Das kann sich nicht ausgehen“, so Horaczek-Winkler.
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