Dass Liebesgeschichten manchmal kompliziert sind, zeigt die Lovestory des britischen Königspaars. Seit 20 Jahren sind König Charles III. und seine Frau Camilla nun verheiratet. Ihren Hochzeitstag am Mittwoch (9. April) verbringen sie in Italien bei einem Staatsbesuch. Dabei war lange nicht selbstverständlich, dass die Geschichte der beiden so ausgehen wird.
Die „Sunday Times“ nimmt das Hochzeitsjubiläum zum Anlass für einen Kommentar. Die Romanze des Paars sei verworren, schreibt die Zeitung und erinnert an Charles‘ erste Ehe mit Prinzessin Diana, den Niedergang dieser Beziehung, Dianas Tod bei einem Autounfall in Paris 1997 und die lange anhaltenden öffentlichen Ressentiments.
Geschichte von „Fred und Gladys“
Es sei nicht einfach gewesen, kommentiert die Zeitung, genau deswegen sei das Jubiläum jetzt Anlass zum Feiern. „Die Spitznamen des Paars füreinander sind, wie wir hören, Fred und Gladys. Altmodisch vielleicht, aber ziemlich reizend – ebenso wie ihre offensichtliche Freude daran, zusammen zu sein.“
Wenn man Charles (76) und Camilla (77) sieht, wirken sie wie ein eingespieltes Team. Als der Monarch wegen seiner Krebserkrankung vorübergehend kürzertrat, war es Camilla, die für die Royals weiter in der Öffentlichkeit unterwegs war. Sie gilt heute als akzeptiert und respektiert, litt aber lange unter dem Vorwurf, sie habe Charles‘ erste Ehe ruiniert. „Wir waren zu dritt in dieser Ehe, deswegen war es ein bisschen eng“, hatte Diana einst gesagt.
„Was würde Diana sagen?“
„Damals war die Vorstellung, dass diese ,bösartige Frau‘, diese ,Ehezerstörerin‘ einmal Königin sein könnte, mehr als absurd“, erklärt die frühere BBC-Korrespondentin Jennie Bond. Glühende Anhänger von Diana hätten Camilla nie verziehen, aber mit der Zeit hätten die meisten vernünftigen Menschen verstanden, dass es sich bei Charles und Camilla um eine tiefe und anhaltende Liebesbeziehung handle.
Inzwischen sind Charles und Camilla schon länger verheiratet, als Charles und Diana es bis zu ihrer Scheidung waren. Die beiden kennen einander ein halbes Jahrhundert. Sie trafen sich 1970 beim Polospiel, verliebten sich, heirateten jedoch andere. Dann folgten Schlagzeilen, Skandale und ein Neubeginn.
Der erste öffentliche Auftritt ist britischen Medienberichten zufolge detailliert geplant („Operation Ritz“). Als 2005 die Verlobung verkündet wird, fallen die Schlagzeilen geteilt aus. Während etwa die „Times“ titelt: „Nach 30 Jahren bringt Charles sein Haus in Ordnung“, wirft die Boulevardzeitung „Daily Express“ dem damaligen Thronfolger vor, die Nation zu spalten und der Monarchie zu schaden: „Was würde Diana sagen?“
Auch in der eigenen Familie treffen die Heiratspläne nicht nur auf positives Echo. Charles‘ jüngerer Sohn, Prinz Harry (40), beschrieb in seinem Buch, er und sein Bruder Prinz William (42) hätten ihren Vater früher gebeten, Camilla nicht zu heiraten. „Obwohl Willy und ich ihn bekniet hatten, es nicht zu tun, wollte Pa es also durchziehen“, schrieb Harry in „Reserve“.
„Man sitzt nur da und ist zusammen“
Schließlich sagt das Paar am 9. April 2005 in Windsor „Ja“. Der kommende Hochzeitstag fällt nun mit dem Staatsbesuch in Italien zusammen. Die beiden sollen Rom und Ravenna besuchen. Ursprünglich war auch ein Treffen mit Papst Franziskus (88) geplant, das wurde allerdings wegen dessen Erkrankung abgesagt.
Der 20. Hochzeitstag wird Porzellan- oder Dornenhochzeit genannt. Dornen haben beide viele aus dem Weg räumen müssen, manche haben Kratzer hinterlassen.
Man sitzt nur da und ist zusammen.
Königin Camilla über einen perfekten Tag mit König Charles
Bild: AFP/EDDIE MULHOLLAND
Camilla bezeichnete die Zeit in einem Interview mit der Zeitschrift „Vogue“ als nicht einfach. Sie sei so lange hinterfragt worden, dass sie einen Weg habe finden müssen, damit zu leben. In dem Gespräch erzählt sie auch von ihrer Ehe mit Charles. Einmal am Tag versuchten sie, einander zu begegnen. Wenn sie mehr Zeit füreinander hätten, würden sie gerne lesen, jeder in einer anderen Ecke des Zimmers. Das sei sehr entspannend, weil man wisse, dass man keine Unterhaltung führen müsse, sagte Camilla. „Man sitzt nur da und ist zusammen.“
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