Steuerung aus Ausland?
Anschläge in Deutschland: Doku wirft Fragen auf
In Deutschland kam es vor der vergangenen Bundestagswahl zu mehreren Anschlägen mit mehreren Toten. Recherchen des ZDF bringen nun eine gezielte Steuerung aus dem Ausland übers Internet ins Spiel. Die digitalen Spuren führen dabei nach Russland.
Das ZDF berichtete in einem „Terra X History“-Stück am Sonntag von verdächtigen Internet-Suchanfragen aus Russland im Vorfeld von Anschlägen im vergangenen Jahr, auf die man im Zuge einer Auswertung von Daten des Dienstes Google Trends gestoßen sei.
Vor Mannheim-Anschlag auffällige Suchanfragen aus Russland
So habe es offenbar Suchanfragen aus Russland nach einem „Terroranschlag in Mannheim“ bereits vier Tage vor dem Anschlag gegeben. Im Mai 2024 stach der in Afghanistan geborene Sulaiman A, mehrere Menschen mit einem Messer nieder, darunter einen Polizisten, der wenige Tage danach verstarb. Der Angreifer wurde dabei selbst von einem Beamten niedergeschossen.
Auffälligkeiten habe es auch bezüglich anderer, teils islamistisch motivierter Anschläge vor der Europawahl und den Landtagswahlen in Ostdeutschland gegeben, aber auch vor der Bundestagswahl im Februar. Die Attentate werden für die hohen Wahlergebnisse der AfD mitverantwortlich gemacht.
„Die Verdichtung vor den Wahlen ist evident“
„Ich glaube, es ist völlig offensichtlich, dass diese digitalen Spuren und die Auswertung und Analyse dieser digitalen Spuren ein wichtiger Baustein dafür sein können, der Wahrheit deutlich näherzukommen, und insofern sollte man das mit einbeziehen“, sagte der Grünen-Politiker Konstantin von Notz dazu dem ZDF. „Die Verdichtung vor den Wahlen ist evident.“
Ein Sprecher des deutschen Innenministeriums betonte, dass nach der ZDF-Sendung „Überprüfungen“ stattfinden, die Hinweise würden „sehr ernst genommen“.

BND zweifelt an Aussagekraft der Google-Trends-Recherchen
Sicherheitsbehörden bezweifeln allerdings die Aussagekraft der ZDF-Recherche: Die Ergebnisse der Trendanalyse griffen nicht auf die Anzahl der tatsächlich in einer gewählten Region und zur gewählten Zeit getätigten Suchen zu, sondern auf Stichproben und daraus errechnete Wahrscheinlichkeiten. „Es werden dabei nicht zwangsläufig die eingegebenen exakten Begriffe untersucht, sondern auch Wortstämme oder auch nur einzelne Wörter der Abfrage“, sagte der BND-Sprecher.
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