Mit 100 Jahren

Witwe des „Königs der Bergsteiger“ gestorben

Die alpine Welt trauert: Bergsteigerin Generl Buhl und Witwe des Nanga Parbat-Erstbesteigers Hermann Buhl, starb im Alter von 100 Jahren: Ein bewegtes Leben an der Seite eines Rastlosen.

Generl Buhl hatte mehrfach im Leben Glück gehabt. Als sie drei Jahre alt war stieg sie einer Katze auf das Dachfenster nach und stürzte - acht Meter in die Tiefe. Aber sie überlebte. Im März 1951 heiratete Generl Högerle aus Ramsau bei Berchtesgaden (D) den Tiroler Hermann Buhl, der später als Erstbesteiger des Nanga Parbat zur Legende wurde. Am 8. März verstarb Buhls Witwe im Alter von 100 Jahren im Kreise ihrer Familie. 

Generl Buhl war selbst eine exzellente Bergsteigerin und auch auf der Theaterbühne aktiv. Als sie Hermann Buhl kennenlernte, veränderte sich ihr Leben: Buhl, der Rastlose, war einer der besten Alpinisten seiner Zeit. Generl begleitete ihren Mann auf zahlreiche Touren in den Alpen. Das Paar hatte drei Kinder. In einer Bergwelten-Dokumentation anlässlich des 100. Geburtstags von Buhl wurde sichtbar, dass der Tiroler seine Frau auch am Berg nicht schonte. „Sein Hunger nach Anerkennung war groß“, sagte Tochter Kriemhild. 

Hermann und Generl Buhl  (Bild: Familie)
Hermann und Generl Buhl 

Mit der Erstbesteigung des Nanga Parbat (8126 Meter hoch) im Alleingang im Jahr 1953 sowie der Erstbesteigung des Broad Peak (8047 m) wurde Hermann Buhl berühmt. Seine Frau Generl managte danach für ihren Mann die Vortragsreisen. 

Dann kam der 27. Juni 1957. Buhl war mit der Kärntner Bergsteiger-Legende Kurt Diemberger (ebenfalls zweifacher 8000-Erstbesteiger) an der Chogolisa im Karakorum unterwegs. Die beiden großen Alpinisten wollten nach dem Erfolg auf dem Broad Peak die Chogolisa erklimmen, mussten jedoch wegen schlechten Wetters den Versuch abbrechen. Im Abstieg, Diemberger stapfte voraus, brach eine Schneewechte und riss Buhl mit in die Tiefe. „Ich frage mich noch heute, warum ist der Hermann abgestürzt?“ erzählt Diemberger. Ein Foto dokumentiert die zwei Spuren: Diembergers Spur ins Leben und Buhls Spur in den Tod.

Dieses Foto dokumentiert die beiden Spuren: Diembergers Spur ins Leben und Buhls Spur in den Tod. (Bild: Wallner Hannes)
Dieses Foto dokumentiert die beiden Spuren: Diembergers Spur ins Leben und Buhls Spur in den Tod.

Generl Buhl blieb damals mit 31 Jahren und drei kleinen Töchtern als Witwe zurück. Ihr Geld verdiente sie mit einer Gästepension (die es heute noch gibt). Es war ein hartes Leben, das ihr viel abverlangte. „Sie funktionierte viele Jahre wie eine Maschine ohne Stillstand noch Erholung; die einzigen Verschnaufpausen, die sie sich gelegentlich gönnte, waren Skitouren im Winter und Almwanderungen im Sommer, wenn die Arbeit in der Gästepension es erlaubte“, heißt es in dem Nachruf der Familie.

Generl Buhl wird am 12. April um 10 Uhr in der Katholischen Pfarrkirche St. Sebastian im Bergsteigerdorf Ramsau beigesetzt. 

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