Rezessionsängste

Auch US-Börsen weiterhin tiefrot

Wirtschaft
07.04.2025 16:41

Nach einem „blutigen“ Donnerstag folgt nun ein schwarzer Montag an den internationalen Märkten – natürlich sind auch die Börsen in Nordamerika betroffen. US-Investmentbanken warnen: Die Gefahr einer Rezession in den USA ist enorm gestiegen. 

Die wichtigsten Leitindizes eröffneten den dritten Handelstag in Folge tiefrot. Der US-Index Dow Jones sackte zu Handelsbeginn am Montag um weitere 3,8 Prozent auf ein Jahrestief von 3669,18. Der marktbreite S&P-500 rutschte in den ersten Handelsminuten zum Wochenauftakt 3,95 Prozent auf 4873,49 Punkte nach unten. Beim Nasdaq Composite ging es um 4,21 Prozent auf 14.931,36 Zähler abwärts. Alle drei wichtigsten Indizes an der Wall Street waren bereits am Freitag an die sechs Prozent eingebrochen und absolvierten damit ein sattes Wochenminus. Ausgelöst wurde der Abwärtsschub an den US- und anderen Aktienmärkten in der Vorwoche von der aggressiven Zollpolitik von Präsident Donald Trump.

Europäische Aktienmärkte im Sinkflug
Die europäischen Aktienmärkte haben am Montag ebenfalls massiv an Boden verloren. Die Investoren ziehen sich aus Sorge vor den Auswirkungen des Zoll-Rundumschlags des US-Präsidenten Donald Trump weiterhin massiv aus risikoreicheren Anlagen zurück. Der Euro-Stoxx-50 fiel auf den tiefsten Stand seit August. Er notierte gegen 14.10 Uhr satte 4,93 Prozent im Minus bei 4.637,96 Punkten. In Frankfurt rasselte der DAX um 4,68 Prozent auf 19.676,48 Einheiten – zunächst war der deutsche Leitindex im Frühhandel sogar über zehn Prozent abgesackt. Der Londoner FTSE-100 gab ebenfalls um 4,68 Prozent auf 7.678,04 Punkte nach. 

Der ATX notierte gegen 14.20 Uhr um satte 4,47 Prozent schwächer bei 3.594,50 Punkten und damit auf dem tiefsten Stand seit Ende Dezember. Zum Sitzungsauftakt war er noch mehr als sieben Prozent gefallen. Bereits an den zwei Vortagen hatte der Leitindex in Summe über neun Prozent verloren.

Trump hält an Kurs fest, will gute Angebote von Ländern
Wie lange könnte der Abwärtstrend andauern? Das kann niemand seriös voraussagen. Schotten sich die Handelsblöcke immer weiter mit Zöllen ab, besteht die Gefahr einer weltweiten Rezession über einen längeren Zeitraum. Wird jedoch der Handelskonflikt gelöst, könnte die Erleichterung schnell zu einem Anstieg an den Aktienmärkten führen. Viel hängt davon ab, ob US-Präsident Trump an seinem Kurs festhält oder sich doch zu einer Umkehr bewegen lässt. Derzeit sieht es nach Ersterem aus. Daran ändert auch die von Trump signalisierte Gesprächsbereitschaft mit den betroffenen Ländern – im Falle von „guten Angeboten“ – nichts. 

US-Präsident Donald Trump sieht sich als Sieger, weil schon zahlreiche Staaten sich mit Handelsangeboten bei ihm gemeldet haben. (Bild: AFP/MANDEL NGAN)
US-Präsident Donald Trump sieht sich als Sieger, weil schon zahlreiche Staaten sich mit Handelsangeboten bei ihm gemeldet haben.

Die „seit Langem geschundenen USA“ nähmen bereits jetzt „wöchentlich Milliarden von Dollar“ durch bestehende Zölle gegen Länder ein, die Amerika „ausnutzen“, schrieb der Republikaner auf seiner Plattform Truth Social. Als „größten Übeltäter“ nannte Trump China.

Gefahr einer US-Rezession steigt auf 60 Prozent
Die Ökonomen von US-Banken rechnen angesichts der Zollpolitik mit einem steigenden Risiko für eine Rezession in den Vereinigten Staaten. Die Wahrscheinlichkeit dafür sei von 35 auf 45 Prozent gestiegen, teilte die Investmentbank Goldman Sachs am Montag mit. Es ist dies bereits die zweite Anhebung binnen einer Woche. Die Experten von JP Morgan beziffern das Rezessionsrisiko inzwischen sogar auf 60 Prozent. Vor den Zollplänen gingen sie noch von 40 Prozent aus.

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