Impflücke ist groß

Infektionsrekord bei Masern vorbei, Gefahr bleibt

Oberösterreich
08.04.2025 13:00

Nach den starken Krankheitsausbrüchen im Vorjahr sind Masern und Keuchhusten derzeit rückläufig. Oberösterreichs Landessanitätsdirektor warnt dennoch vor den hochinfektiösen Krankheiten. Und die Impflücke bleibt groß.

„Säugling platzte bei Hustenanfall Gefäß im Kopf“, titelte die „Krone“ im vergangenen Sommer. Drei Kinder schwebten damals im Linzer Kepler Uniklinikum mit Keuchhusten in Lebensgefahr. Im Vorjahr wurde ein Negativrekord aufgestellt – 2647 Keuchhusteninfektionen wurden in Oberösterreich gemeldet. Zum Vergleich: 2022 waren es in ganz Österreich nur 164.

Gleiches galt für die eigentlich schon als fast ausgerottet geltenden Masern: Im Vorjahr gab’s in Oberösterreich plötzlich wieder 117 Fälle. Doch heuer scheint sich das Infektionsblatt zu wenden, wie unsere Grafik weiter unten zeigt: Keuchhusten ist mit bisher 106 Fällen deutlich zurückgegangen, und nach einigen Maserninfektionen zu Jahresbeginn gab es in den vergangenen sieben Wochen nur mehr einen einzigen Fall im Land ob der Enns.

(Bild: Krone KREATIV)

Schon kurzer Kontakt reicht für Infektion
Sind wir also über den Berg? „Jede saisonale Entwicklung ist ab einem bestimmten Zeitpunkt rückläufig. Derzeit kann man nicht sicher sagen, ob der Trend beibehalten wird, aber erste Anzeichen deuten in diese Richtung“, sagt Landessanitätsdirektor Georg Palmisano dazu.

Dennoch warnt er: „Keuchhusten ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die besonders für kleine Kinder gefährlich sein kann. Und Masern gehören zu den ansteckendsten Viruserkrankungen überhaupt. Dafür ist bereits ein kurzer Kontakt ausreichend und bei über 95 Prozent der ungeschützten Personen tritt die Erkrankung danach tatsächlich auf.“

Zitat Icon

Wir sehen, dass es bei beiden Erkrankungen immer noch Impflücken in der Bevölkerung gibt – man könnte auch sagen, die Menschen kommen zu spät zur Impfung – sowohl die Jüngsten zu ihrer Grundimmunisierung als auch die Älteren zur Auffrischung.

Landessanitätsdirektor Georg Palmisano

Impflücke ist groß
Für die Rekordinfektionen bei beiden Krankheiten gelten fehlende Impfungen als Ursache. „Man könnte auch sagen, die Menschen kommen zu spät zur Impfung“, sagt Palminsano. Für einen ausreichenden Gemeinschaftsschutz gegen Masern wäre laut Sozialministerium eine Durchimpfungsrate von 95 Prozent nötig. Bei zweijährigen Kindern lag sie zuletzt österreichweit aber nur bei 78 Prozent.

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