Widerstand wird größer

Musk wollte Trump von Zollpolitik abbringen

Außenpolitik
08.04.2025 06:26

Im US-Wahlkampf waren Elon Musk und Donald Trump noch wie Pech und Schwefel, bei der Zollpolitik hört die Freundschaft allerdings auf. Laut US-Medienbericht holte sich der Tech-Milliardär am Wochenende eine Abfuhr beim US-Präsidenten. Unterdessen wächst die Kritik an Trumps Politik auch in den USA. 

Musk, der Chef des Autobauers Tesla, habe persönlich an den US-Präsidenten appelliert, schrieb die „Washington Post“ unter Berufung auf informierte Personen. Trump lehnte am Montag ein Aussetzen der Zölle trotz der Talfahrt an den Aktienmärkten allerdings ab. Er drohte zuletzt sogar mit noch härterem Vorgehen gegen China.

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, kommentierte den Medienbericht mit einem Verweis darauf, dass Trump Personen zusammengebracht habe, die unterschiedliche Ideen lieferten. Aber wenn er eine Entscheidung treffe, zögen alle an einem Strang, sagte sie der Zeitung. Musk, der oft Medienberichte zurückweist, äußerte sich zunächst nicht dazu.

Musk kritisierte Trumps Wirtschaftsberater
Der Tech-Milliardär, der für Trump zu einem Großspender und Verbündeten wurde, hatte auf X aber am Wochenende öffentlich Trumps Wirtschaftsberater Peter Navarro kritisiert. Am Montag teilte der dort ein Video, in dem der Ökonom Milton Friedman die Vorteile des Welthandels am Beispiel der Lieferketten bei einem Bleistift erklärt. Und Musks Bruder Kimbal hielt Trump bei X vor, mit den Zöllen eine „dauerhafte Steuer“ für US-Verbraucher geschaffen zu haben.

Tesla wird nach Einschätzung von Branchenexperten von Trumps Zöllen weniger hart getroffen werden als klassische US-Autohersteller, die stärker auf Bauteile aus verschiedenen Ländern angewiesen sind und zum Teil auch fertige Autos in die USA einführen. Eine Abkühlung der Verbraucherausgaben würde unterdessen auch Tesla treffen.

Unterdessen formiert sich der Widerstand gegen die wirren Zollmaßnahmen der US-Regierung nicht nur im Ausland. Auch im eigenen Land und sogar in den eigenen Reihen gibt es immer deutlichere Kritik an den immer neuen Maßnahmen, mit denen Donald Trump die Weltwirtschaft durcheinanderbringt.

Harvard-Ökonom zerpflückt Trumps Politik
So sagte der renommierte Wirtschaftswissenschaftler Kenneth Rogoff von der Harvard University, Ex-Chefökonom des Internationalen Währungsfonds, gegenüber der „Bild“, dass sich Trumps Politik „zum schlechtesten wirtschaftlichen Experiment der Nachkriegszeit“ entwickle.

Sieben Senatoren planen Zoll-Revolte
Und selbst seine eigenen Parteikollegen fürchten, dass sich der Präsident gewaltig täuscht. Sieben von Trumps Senatoren planen sogar eine Zoll-Revolte. Sie haben einen überparteilichen Gesetzentwurf unterzeichnet, der vorsieht, dass der US-Kongress Zölle in Zukunft genehmigen müsste. Ein Beweis ihres Misstrauens.

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