Jedes dritte Kind ging bei der Kindergartenanmeldung in Graz zunächst einmal leer aus. Eine Tatsache, die bei den Verantwortlichen die Alarmglocken schrillen lassen sollte – oder nimmt man diese besorgniserregende Entwicklung im Rathaus durchaus bewusst in Kauf?
20 Prozent der steirischen Familien, die sich für einen Kindergarten angemeldet haben, gingen bei der Platzvergabe leer aus. Noch dramatischer die Zahlen in Graz: Knapp 34 Prozent haben in der Landeshauptstadt keinen Platz gefunden. Auch, wenn sich diese beiden Zahlen durch den Abbau der Wartelisten mit ziemlicher Sicherheit noch verbessern werden, wird sich die Betreuungsquote vor allem in Graz weiter verschlechtern.
Was natürlich die Frage nach dem Warum aufwirft. Denn, dass im Rathaus Geld da ist, beweist ein Blick auf diverse Projekte, die unter der Dreierkoalition aus KPÖ, Grünen und SPÖ in den letzten Wochen und Monaten durchgewunken wurden: 7,33 Millionen Euro werden etwa für die Tummelplatz-Umgestaltung aufgewendet, 450.000 Euro für den umstrittenen Umbau der Marburger Straße, stolze 200.000 Euro für das Eröffnungsfest der Neutorgasse, 3,6 Millionen Euro für den Bau des Radwegs an Opern- und Joanneumring – oder auch 133.400 Euro für die Installation von Rad-Zählstellen.
Es ist also schlicht eine Frage der Prioritäten – beim Blick auf diese Auflistung kommt man unweigerlich zum Schluss, dass eine adäquate Kinderbetreuung offenbar nicht wirklich im Fokus der Koalition liegt. Oder geht‘s schlicht darum, den ÖVP-Bildungsstadtrat scheitern zu sehen? „Kann man vielleicht nicht einmal einen Radweg weniger bauen und dafür eine neue Kindergartengruppe eröffnen“, fragte gestern ein „Krone“-Leser nicht ganz unberechtigt.
Einen schönen Dienstag!
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