Sogar Jahr später

Gehirnerschütterung verursacht Langzeitfolgen

Wissenschaft
08.04.2025 10:37

Bei einer Gehirnerschütterung, zum Beispiel im Rahmen von Sport, können auch noch ein Jahr später Veränderungen im Gehirn festgestellt werden. 

Betroffen ist beispielsweise der Blut-Durchfluss in bestimmten Gehirnregionen. Das haben kanadische Neurologen in einer wissenschaftlichen Studie an jungen Athleten herausgefunden.

„Eine Gehirnerschütterung kann langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit des Organs haben. Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass die Erholung des Gehirns Monate bis Jahre dauern kann, selbst nachdem Symptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Gleichgewichtsprobleme verschwunden sind“, so Erstautor Nathan Churchill.

Die Befunde aus dieser Arbeit deuteten darauf hin, dass die (neuro)physiologische Genesung nach einer Gehirnerschütterung länger anhält als die Genesung, was wahrnehmbare Symptome betrifft. (Bild: Dragana Gordic - stock.adobe.com)
Die Befunde aus dieser Arbeit deuteten darauf hin, dass die (neuro)physiologische Genesung nach einer Gehirnerschütterung länger anhält als die Genesung, was wahrnehmbare Symptome betrifft.

Sportler ein Jahr begleitet
Das Forschungsteam beobachtete Sportler vor und nach einer Gehirnerschütterung über ein Jahr hinweg. Dabei wurden mehrere Untersuchungen per Magnetresonanzuntersuchung durchgeführt. Mit ihnen wurden Funktion und mögliche Veränderungen der Struktur des Gewebes dargestellt. Die untersuchten Athleten waren rund 20 Jahre alt.

  • Die Daten von 25 Patienten mit einer diagnostizierten Gehirnerschütterung wurden 27 Probanden einer Kontrollgruppe gegenübergestellt. Die MR-Untersuchungen erfolgten ein bis sieben Tage nach dem Sportunfall, bei Wiederaufnahme der sportlichen Betätigung sowie im Zeitraum von ein bis drei Monaten danach und schließlich ein Jahr nach der Blessur.
  • Basketball, Fußball, Rugby, Volleyball und Hockey waren die häufigsten Sportarten, bei denen es zu einem Unfall gekommen war. Die Konsequenzen waren langfristig. 
  • Die Wissenschafter fanden zunächst heraus, dass die MR-Untersuchungen von Sportlern mit Gehirnerschütterung immer noch Anzeichen von strukturellen und neurophysiologischen Veränderungen zeigten, selbst wenn sie wieder trainieren durften.
  • Folgen des Unfalles waren aber auch noch nach einem Jahr feststellbar. Veränderungen wurden auch bezüglich der Leistungsfähigkeit der weißen Substanz im Gehirn registriert. Nach einem Jahr wurden allerdings keine signifikanten Unterschiede zur Zeit vor dem Zwischenfall beobachtet.

Die Befunde aus dieser Arbeit deuteten darauf hin, dass die (neuro)physiologische Genesung nach einer Gehirnerschütterung länger anhält als die Genesung, was wahrnehmbare Symptome betrifft, so die Forscher.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt