Sicherheitsalarm um den in Wien angeschossenen Bankomat-Sprenger im Krankenhaus! Weil eine mögliche Befreiungsaktion durch die noch flüchtigen Mittäter zu befürchten ist, wird der junge Verdächtige streng bewacht. Indes wird auch gegen den Polizisten, der die Dienstwaffe zog, ermittelt.
Auch am Tag 3 nach dem spektakulären Bankomat-Coup nur wenige Stunden vor dem Start des Wien-Marathons konnte der vom Projektil einer Polizei-Glock in den Hintern getroffene Holland-Marokkaner noch nicht befragt werden. Indes wachen drei schwer bewaffnete Justizbeamte vor dem Krankenzimmer des 24-jährigen Profi-Täters. Es gilt auch, eine mögliche Befreiungsaktion zu verhindern.
Mittlerweile wurde noch im Wiener Spital, wo der junge Bankomat-Sprenger derzeit behandelt wird, bei einer Verhandlung vom zuständigen Richter die Untersuchungshaft verhängt.
Mit 1,5 Kilo Sprengstoff Tote in Kauf genommen
Während die ermittelnden Beamten des Landeskriminalamtes vom Verhör ohnehin nicht viel erwarten, weil alle bisher gefassten Täter eine Mauer des Schweigens aufbauen, läuft die Fahndung nach den auf Motorrollern geflüchteten drei Komplizen im Stadtgebiet auf Hochtouren. Kooperiert wird auch mit den niederländischen Kollegen. Von dort aus strömen die Profi-Gangster in ganz Europa zu Bankomat-Coups aus.
Schon Hunderte Sprengungen mit Raketen-Schwarzpulver selbst gebastelte Sprengsätze gehen auf das Konto der skrupellosen Schwerverbrecher. Wie gefährlich die Bande ist, zeigt sich auch an der Menge des in der Donaumetropole verwendeten Sprengstoffs: Für die drei Bankomaten wurden „Bomben“ zu je 500 Gramm, also insgesamt 1,5 Kilogramm (!) eingesetzt. Ein zufällig vorbeikommender Nachtschwärmer hätte die Explosion nicht überlebt.
Vor der Bank Austria in der Leopoldstadt hatten sich Sonntagfrüh nach der gewaltigen Detonation jedenfalls höchst dramatische Szenen abgespielt. Aufgrund der hochkriminellen Energie der Bankomat-Bande zog ein Polizist in Notwehr seine Dienstwaffe und feuerte mehrmals – eine Kugel traf dann.
Auch Polizist könnte angeklagt werden
Wie auch sonst in brisanten Causen üblich, ermittelt jetzt das interne Bundesamt für Korruptionsbekämpfung im Auftrag der Staatsanwaltschaft, ob der dienstliche Schusswaffengebrauch gerechtfertigt war. Theoretisch könnte auch eine mögliche Notwehrüberschreitung und somit eine schwere Körperverletzung vorliegen. Dann müsste nicht nur der Bankomat-Sprengmeister, sondern auch der betroffene Beamte mit einer Anklage rechnen. Dazu kommt es aber nur in den seltensten Fällen.
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