Verkehrsberuhigung

Barrikaden gegen 15.700 Autos in Wiens Innenstadt

Wien
08.04.2025 19:00

Die Innere Stadt macht ernst: Private Auto-Zufahrten sollen nur noch erschwert und mit einigem Zeitdruck möglich sein – zum Unterschied von anderen Städten ohne Ausnahmen. Die „Krone“ weiß die Details der kommenden Maßnahmen.

Noch ist die geplante Verkehrsberuhigung für die Innere Stadt, die seit einigen Tagen für Aufregung sorgt, in Wahrheit eine Katze im Sack: Frühestens nächstes Jahr gibt es die dafür nötige StVO-Novelle aus dem Haus von Neo-Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ), und wohl erst 2027 stehen die technischen Systeme bereit. Doch aus Äußerungen der Bezirksvertretung der Inneren Stadt lässt sich ablesen, wie der Bezirk – er hat bei der Ausgestaltung der Maßnahmen das Sagen – sich die Verkehrsberuhigung konkret vorstellt.

Rigorose Regeln
Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) gibt zu verstehen, dass man die Maßnahmen genau so umsetzen will, wie sie 2022 in einer Studie vorgeschlagen wurden. Das sei der Wunsch der Bewohner, und darauf hätten sich vier der fünf Parteien in der Bezirksvertretung geeinigt. Zum Unterschied von anderen Städten, in denen man etwa Zufahrten in der Art wie in Wien heutzutage Parkscheine kaufen kann, bedeutet das eine rigorose Regelung.

(Bild: Krone KREATIV/Krone Kreativ)

Acht Zufahrtsstraßen werden gesperrt
Jetzt gibt es 34 Straßen, die in den 1. Bezirk führen. Acht davon sollen gesperrt werden (siehe Grafik oben). Figl verspricht, dass der so „gewonnene öffentliche Raum durch Begrünung sowie Schaffung von Rad- und Fußwegen neu gestaltet“ wird. Fast ein Viertel aller Parkplätze in der Innenstadt soll durch die Maßnahmen leer werden. Das soll auch das kurze Halten am jeweiligen persönlichen Ziel während der 30-minütigen Einfahrten erleichtern. Denn mehr als 30 Minuten bleiben für Besucher der Innenstadt künftig nicht.

Zitat Icon

Mit 30 Minuten Einfahrt ist Hol- und Bringverkehr für mobilitätseingeschränkte Menschen möglich.

(Bild: BV1)

Markus Figl, Bezirksvorsteher Innere Stadt

Besucher der Innenstadt dürfen dort künftig nur noch 30 Minuten lang mit dem Pkw unterwegs sein oder in dieser Zeit dort einen Garagenplatz erreicht haben. Das ist aus Sicht von Bezirksvorsteher Markus Figl auch für die Bedürfnisse von Menschen mit eingeschränkter Mobilität ausreichend. Ein Kulanzbereich könnte sich allenfalls in Figls Versprechen verstecken, der „notwendige Wirtschafts- und Lieferverkehr“ sei davon nicht betroffen.

15.700 Zufahrten weniger pro Tag erhofft sich der Bezirk so. Für all jene, die weiterhin mit ihrem privaten Pkw die Innenstadt ansteuern, sollen mehr Garagenplätze und ein praktikables Garagenleitsystem kommen. Die so verbesserte Lebensqualität in der Innenstadt und die für Begrünung frei werdenden Flächen würden nicht nur Bewohnern, sondern auch Besuchern nützen, wirbt der Bezirk für seine Pläne.

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