Missbrauchspotenzial

Koalition will Gelder für Volksbegehren reduzieren

Innenpolitik
08.04.2025 14:28

Am Montagabend ist das Volksbegehren, das sich für ein Bereicherungsverbot für Initiatorinnen und Initiatoren eingesetzt hatte, gescheitert. Es erhielt weniger als die nötigen 100.000 Unterschriften. Eine politische Debatte gibt es jetzt dennoch.

Aktuell kostet das Einbringen eines Volksbegehrens 3421,50 Euro. Werden 100.000 Unterschriften erreicht, gibt es das Fünffache retour (17.107,50 Euro). Nun haben die Koalition und das Innenministerium Missbrauchspotenzial geäußert. Seitdem Volksbegehren digital unterstützt werden können (2018), ist ihre Zahl stark gestiegen. Im vergangenen Jahr sind 14 Begehren zur Unterschrift aufgelegen, weitere befanden sich in der sogenannten Einleitungsphase. Derzeit sind mehr als 40 in dieser Phase, darunter eines für Tierschutz, eines für ein privates Böllerverbot und ein Begehren für einen WHO-Austritt.

Alternative zu Meinungsumfragen?
„Ein besonderer Missbrauchsfall ist zum Beispiel, wenn man Volksbegehren für etwas und gegen etwas macht, also zum Beispiel für Raucherzonen, gegen Raucherzonen. Das heißt, aus einer Meinung eigentlich gleich eine Umfrage macht und daraus für zwei Volksbegehren auch das Geld kassiert“, sagte ÖVP-Verfassungssprecher Wolfgang Gerstl.

Zitat Icon

Ein besonderer Missbrauchsfall ist zum Beispiel, wenn man Volksbegehren für etwas und gegen etwas macht, also zum Beispiel für Raucherzonen, gegen Raucherzonen.

ÖVP-Verfassungssprecher Wolfgang Gerstl

Es sei „vorstellbar“, dass Initiatorinnen und Initiatoren künftig nur die tatsächlichen Kosten ersetzt bekämen, sagte SPÖ-Verfassungssprecherin Mona Duzdar. „Wir müssen aber sicherstellen, dass es weiterhin einen angemessenen Kostenersatz gibt“, teilten die NEOS mit, die sich ebenfalls mit einer Reform anfreunden können.

Ministerium: „Digitaler Raum kostengünstiger“
„Volksbegehren sind ein wichtiges Mittel, um die Möglichkeit zur demokratischen Partizipation sicherzustellen. Missbrauch dieses wichtigen demokratischen Instruments – mit dem ausschließlichen Ziel, einen monetären Vorteil zu erlangen – ist abzulehnen“, hieß es am Dienstag aus dem Innenministerium. Die aktuellen Gebührensätze würden noch von aufwendiger Drucksortenherstellung ausgehen, um die Vorhaben bekannt zu machen. Heute habe sich das allerdings „kostengünstiger in den digitalen Raum verlagert“.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt