Rache an Drogendealer

Graz: Jugendliche zu drei Jahren Haft verurteilt

Steiermark
08.04.2025 21:56

War es ein perfider Racheplan oder doch eine Aktion aus Panik? Ein junges Ex-Pärchen wurde in Graz von einem Drogendealer geprellt. Als sie erneut auf diesen trafen, stach eine 16-jährige Steirerin auf ihn ein. Beinahe wäre er verstorben. Am Dienstag sind die Steirerin und ihr ehemaliger Freund wegen Mordversuchs zu drei Jahren Haft verurteilt worden.

Erst am Montag war ein zum Tatzeitpunkt 14-jähriger Steirer in Leoben zu acht Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt worden, weil er seinen Bruder mit einer Axt getötet hatte. Am Dienstag standen erneut zwei Jugendliche – Verteidiger Uwe Niernberger spricht von ihnen sogar als „Kindern, die in etwas hineingeraten sind, das sie nie wollten“ – in Graz vor Gericht. Denn wie die „Krone“ bereits berichtet hatte, wollte laut Staatsanwaltschaft das Pärchen – beide waren zum Tatzeitpunkt 16 – sich an seinem Drogendealer rächen. Der zog die beiden nämlich ab, indem er zwar das Geld kassierte, stattdessen aber ein leeres Sackerl übergab.

Erbost rief der betrogene Bursch seine Freundin an, die sich sogleich in den Zug von Leoben nach Graz setzte. Gemeinsam schmiedeten sie laut Anklägerin einen Racheplan: Sie trafen sich erneut mit dem Dealer. Er hielt ihn fest, während sie viermal auf ihn einstach. „Es ist ein Glück, dass er überhaupt noch lebt“, ist die Staatsanwältin überzeugt.

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Geht man nach der Anklage, haben wir es hier mit Monstern zu tun. Meine Mandantin ist aber keine kaltblütige Mörderin, sie hatte Angst um ihren Freund, den wichtigsten Menschen in ihrem Leben.

Die Verteidigerin der 16-Jährigen

Die Verteidiger sehen das anders: „Geht man nach der Anklage, haben wir es hier mit Monstern zu tun. Meine Mandantin ist keine kaltblütige Mörderin, sie hatte Angst um ihren Freund, den wichtigsten Menschen in ihrem Leben.“ Demnach hätte sie Angst um ihren mittlerweile Ex-Freund bekommen, der in ein Gerangel mit dem Dealer verstrickt war. „Ich war in Panik und habe zugestochen“, plädiert sie auf eine Notwehrsituation.

Angeklagte verstrickten sich in Widersprüche
Während der Verhandlung unter Vorsitz von Richter Florian Farmer verstricken sich die beiden immer mehr in Widersprüche, belasten sich sogar gegenseitig. Worin sie sich aber einig sind: „Wir wollten unser Geld zurückholen.“ Das Messer hätten sie nur zum Schutz mitgenommen.

Dem wird aber kein Glauben geschenkt. Am Ende lautet das noch nicht rechtskräftige Urteil drei Jahre Haft für beide Angeklagte wegen Mordversuchs.

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