Rapid hat die Tür zum Halbfinale der Conference League weit aufgestoßen! Die Hütteldorfer gewannen bei Djurgardens IF mit 1:0 und haben damit eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in Wien. Louis Schaub provozierte mit einem Sololauf auf der Außenbahn ein Eigentor von Djurgardens Hampus Finndell (62. Minute).
In einem ausgeglichenen Viertelfinal-Hinspiel gegen Djurgårdens IF vor 23.531 Zuschauern in Stockholm setzten sich die Hütteldorfer glücklich mit 1:0 (0:0) durch, wodurch die Mannschaft von Trainer Robert Klauß mit einem kleinen Vorsprung ins Rückspiel am kommenden Donnerstag (21.00 Uhr) in Wien geht.
Im ersten Europacup-Viertelfinale mit rot-weiß-roter Beteiligung seit sieben Jahren sorgte ein Eigentor von Hampus Finndell (62.) für die Entscheidung. Europacup-Experte Louis Schaub hatte den Treffer mit einem Stanglpass erzwungen. Damit sammelte Grün-Weiß auch Selbstvertrauen für das Derby am Sonntag (17.00) gegen die Wiener Austria in der Fußball-Bundesliga. Im Conference-League-Halbfinale würde wohl der englische Topclub Chelsea warten, der sich wenige Stunden zuvor im Hinspiel bei Legia Warschau mit 3:0 durchgesetzt hatte.
Emotionales Burgstaller-Comeback
Klauß veränderte seine Startelf im Vergleich zur 0:2-Auswärtsniederlage gegen Sturm auf zwei Positionen: Kapitän Matthias Seidl musste zunächst auf die Bank, dafür durfte Louis Schaub von Beginn an spielen. Winter-Neuzugang Romeo Amane feierte im zentralen Mittelfeld sein Startelfdebüt anstelle des gesperrten Mamadou Sangaré. Torjäger Guido Burgstaller war erstmals seit dem 14. Dezember 2024, als der 35-jährige Kärntner bei einem tätlichen Angriff vor einem Club einen Schädelbasisbruch erlitten hatte, wieder im Kader. In der 85. Minute feierte Burgstaller sein Comeback im Profifußball, ausgestattet mit einem „Spezialstirnband“ zum Schutz bei Kopfbällen und Zusammenstößen.
Bei den Schweden fehlten zwei Leistungsträger gesperrt, weitere Stammspieler mussten verletzt oder ohne Europacup-Spielberechtigung zuschauen. Deshalb trat Djurgården mit einer neu zusammengewürfelten Elf an, was sich aber kaum bemerkbar machte. Im Gegenteil, auf dem schnellen Kunstrasen in der Stockholmer Arena, in der sich 1.700 mitgereiste Rapid-Fans lautstark bemerkbar machten, fanden die Gastgeber deutlich besser ins Spiel. Ein Stahl-Kopfball (6.) sowie ein Fallenius-Schuss (8.) brachten Rapid-Tormann Niklas Hedl nicht in Bedrängnis, bei einem vermeintlichen Rückpass von Moritz Oswald hatten die Hütteldorfer etwas Glück, dass es keinen indirekten Freistoß gab (14.).
Djurgården am Kunstrasen überlegen
Im Gegenzug vergab Amane die mögliche Rapid-Führung: Der Ex-Schweden-Legionär fand in Djurgården-Tormann Jacob Rinne seinen Meister (15.). In der folgenden Eckball-Serie scheiterte Ercan Kara mit einer Doppelchance. Es sollten die besten Rapid-Aktionen in der ersten Hälfte bleiben, in der Folge übernahm Djurgården das Kommando. Der zwölffache schwedische Meister war ballsicherer, zweikampfstärker und aktiver als die Grün-Weißen. Hedl hielt sein Team mit einer Glanzparade gegen Oskar Fallenius (34.) im Spiel.
Schaubs Stanglpass sorgt für Eigentor
Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig an der Charakteristik des Duells. Djurgården kam durch Fallenius-Schüsse (51., 56.) und einen Priske-Kopfball (59.) zu Chancen, Rapid tat sich schwer und agierte bei eisigen Temperaturen oft wie eingefroren. In der 62. Minute sollte sich alles ändern: Schaub drehte im Strafraum auf, sprintete an die Torlinie und spielte einen Stanglpass, den Finndell unglücklich ins eigene Tor lenkte. Mit der Führung im Rücken und mit dem eingewechselten Seidl im Offensivspiel fühlte sich die Klauß-Elf immer wohler. Ein Kara-Versuch wurde im letzten Moment geblockt (64.).
Die Schweden erarbeiteten sich zwar wieder ein spielerisches Übergewicht, die große Ausgleichsmöglichkeit ließen die Rapidler allerdings nicht zu. In der 94. Minute wurde Burgstaller im eigenen Strafraum am Ellenbogen getroffen und sorgte damit für grün-weißes Herzklopfen. Der VAR schaute sich die Situation genau an – Schiedsrichter Tobias Stieler gab korrekterweise keinen Elfmeter.
Der Endstand:
Djurgårdens IF – SK Rapid 0:1 (0:0)
Stockholm, Stockholm Arena, 23.500, SR Stieler (GER)
Rückspiel am kommenden Donnerstag (21.00 Uhr) in Wien. Der Aufsteiger spielt im Semifinale gegen den Sieger aus Legia Warschau – Chelsea (Hinspiel 0:3).
Tor: 0:1 (62.) Finndell (Eigentor)
Djurgården: Rinne – Ståhl, Une, Danielson, Kosugi – Haarala (77. Alemayehu Mulugeta), Finndell, Gulliksen (83. Bergh) – Zugelj (89. Tenho), Priske, Fallenius
Rapid: Hedl – Bolla, Cvetkovic, Raux-Yao, Oswald – Amane (62. Seidl), Grgic (77. Børkeeiet) – Schaub (85. Radulovic), Jansson – Beljo (62. Bischof), Kara (85. Burgstaller)
Gelbe Karten: Finndell bzw. Schaub, Bolla, Radulovic
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.