Von wegen arbeitsscheu

80 Prozent der Jungen wollen Vollzeit arbeiten

Leben
09.04.2025 09:20

Trotz Kriegen, Teuerung und psychischer Belastung zeigen sich die jungen Erwachsenen in Österreich erstaunlich positiv: 86 Prozent der 16- bis 25-Jährigen sind laut einer Ö3-Studie zufrieden. Die Mehrheit will Vollzeit arbeiten, lehnt Rollenklischees ab – und wünscht sich Sicherheit, Sinn und Zusammenhalt.

86 Prozent der 16- bis 25-Jährigen sind trotz Krisen und zunehmender Unsicherheit mit ihrem Leben zufrieden. Mit ihrer Ausbildung oder Arbeit sind es 78 Prozent. Für fast zwei Drittel (63 Prozent) ist der Lehrplan in der Schule jedoch zu voll und weltfremd. Das zeigen die Ergebnisse der Ö3-Jugendstudie 2025 mit rund 28.000 Befragten. Die vergangenen Jahre haben Spuren bei der GenZ hinterlassen: Jede oder jeder Vierte berichtet von einer schlechten psychischen Verfassung.

Die jungen Menschen sehen sich dabei allerdings weniger als früher auf sich allein gestellt. Konfrontiert mit psychischen Problemen, würde die Mehrzahl (69 Prozent) nicht zögern, Unterstützung und Hilfe zu suchen. Die ersten Ansprechpartner wären in diesem Fall Eltern und Freundinnen und Freunde. Die Bedeutung von sozialen Beziehungen spiegelt sich auch in der Freizeit der GenZ wider, berichtete Ö3. 90 Prozent verbringen diese gerne mit Freunden, ähnlich viele mit ihren Familien (87 Prozent) und rund die Hälfte der 16- bis 25-Jährigen ist in einem Verein aktiv.

80 Prozent wollen Vollzeit arbeiten
Einig ist sich die GenZ darüber, was in ihrem Berufsleben zählt: Ganz oben auf der Liste stehen ein sicherer Arbeitsplatz, eine sinnvolle Tätigkeit, arbeiten auf Augenhöhe und arbeiten im Team – für jeweils rund 75 Prozent ist dies sehr wichtig. Mit 59 Prozent etwas abgeschlagen folgt Work-Life-Balance, für 29 Prozent ist Homeoffice unerlässlich und für 25 Prozent die Vier-Tage-Woche. Das Klischee, die GenZ sei arbeitsscheu, wird laut dem ORF-Radiosender nicht bestätigt. Für 80 Prozent der jungen Menschen ist es selbstverständlich, Vollzeit zu arbeiten.

Ergebnisse der Ö3-Jugendstudie 

  • Zufriedenheit mit dem Leben: 86 Prozent der 16- bis 25-Jährigen sind trotz Krisen zufrieden
  • Beruf und Ausbildung: 78 Prozent sind mit ihrer Ausbildung oder Arbeit zufrieden
  • Lehrplan: 63 Prozent empfinden den Schul-Lehrplan als zu voll und weltfremd
  • Psychische Gesundheit: Jede/r Vierte berichtet von schlechter psychischer Verfassung
  • Hilfe bei Problemen: 69 Prozent würden bei psychischen Problemen Unterstützung suchen
  • Vollzeit arbeiten: 80 Prozent der jungen Menschen wollen Vollzeit arbeiten
  • Sorgen: 80 Prozent sorgen sich um Kriege, 73 Prozent um Terrorismus. 58 Prozent lehnen Aufrüstung ab

72 Prozent möchten heiraten oder eine eingetragene Partnerschaft, Dating-Apps verwenden 16 Prozent in der GenZ. Für zwei Drittel aller Befragten sind Kinder Teil eines gelungenen Lebens. Unter den jungen Menschen lehnt aber die Mehrzahl beider Geschlechter die Aussage ab, dass Care-Arbeit Frauen mehr liegen würde – unter den Männern sind es 61 Prozent, unter den Frauen 81 Prozent. Auch sollte es aus Sicht der GenZ inzwischen völlig normal sein, dass Väter ein Jahr in Babykarenz gehen – 91 Prozent der jungen Frauen und 76 Prozent der jungen Männer denken dies.

Kriege und Terror als Hauptsorgen
Die weltpolitische Lage steht auf der Liste der Sorgen ganz oben. 80 bzw. 73 Prozent berichten, dass ihnen die laufenden Kriege bzw. Terrorismus Angst machen. Die Mehrzahl (58 Prozent) der 16- bis 25-Jährigen spricht sich gegen Aufrüstung aus. Die Entscheidung zwischen NATO und Neutralität geht mit 79 Prozent für die Neutralität aus. 59 Prozent vertrauen auf das Potenzial der Europäischen Union, die Herausforderungen unserer Zeit in den Griff zu bekommen. Auch leistbares Wohnen ist für 56 Prozent ein Sorgen-Thema. Erst dahinter folgt der Klimawandel (55 Prozent).

77 Prozent interessieren sich für Politik und politische Prozesse. Aktuelle Nachrichten zu verfolgen ist für 87 Prozent wichtig. Genau zwei Drittel empfinden Social Media als Zeitfresser, kommen aber nicht los davon. Die jährliche Ö3-Jugendstudie wird vom Sozialforschungsinstitut Foresight begleitet. Für die Auswertung der offenen Online-Befragung wurden die Daten auf die Zielgruppe eingeschränkt.

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