Italien

Zwischen den Meeren

Reisen & Urlaub
10.04.2025 09:00

Strände satt an der Ostküste. Strände satt an der Westküste. Dazwischen kulturelle Kleinode und spektakuläre Berg- und Wasserlandschaften. Eine wunderschöne Frühlingsreise mit VW-Bus und Hunden durch Süditalien.

Home, sweet home. Der letzte Pflock des mobilen Zauns ist eingeschlagen, der meine beiden Hundemädels davon abhält, alleine durch den Baia-e-Cala-Campingplatz zu strawanzen. Das ist also unser Terrain für die nächsten Tage – ein duftender Pinienhain mit freiem Blick aufs Meer zu unseren Füßen. Nix zu meckern. Über Stiegen gelangen wir an den Strand, die Hunde stürzen sich ins Wasser und spülen sich die Anreisestrapazen aus dem Fell.

Relaxen und snacken am Campingplatz für Hundemädchen Nanni. (Bild: A. Ericson)
Relaxen und snacken am Campingplatz für Hundemädchen Nanni.

Der erste Stopp unserer Italienreise ist die Halbinsel Gargano im nördlichen Apulien. Man könnte hier glatt einen ganzen Badeurlaub verbringen und jeden Tag an einem anderen, noch schöneren Strand relaxen – im April genießen wir stattdessen die Küste auf einem Spaziergang am Sentiero Natura, unternehmen eine launige Wanderung im urwaldigen Foresta Umbra im Landesinneren und bummeln durch das weiße Fischerstädtchen Vieste. Hier finden die Sinne wunderbar in ihren natürlichen Rhythmus.

In der Trulli- „Hauptstadt“ Alberobello. (Bild: Pixeltheater - stock.adobe.com)
In der Trulli- „Hauptstadt“ Alberobello.

Zweimal UNESCO-Welterbe
Entspannt fahren wir weiter nach Alberobello, bekannt für seine Trulli – jene runden Häuschen mit steilem Steindach, die es nur in Apulien gibt. Der Ort ist als UNESCO-Welterbe gelistet, ob das ein Segen ist, sei dahingestellt: Wir flüchten bald ob der schieren Massen. Glücklicherweise kennt meine Wander-App einen Spaziergang, der uns auf einsamen Wegen durch die bäuerliche, mit Trulli versetzte Landschaft leitet.

UNESCO-Erbe: die Höhlenstadt Matera (Bild: e55evu - stock.adobe.com)
UNESCO-Erbe: die Höhlenstadt Matera

Auch Matera, unser nächster Stopp, ist gut besucht. Von unserem großartigen Standplatz in der Masseria Radogna verläuft ein Rundweg über das raue Kalksteinplateau mit fantastischen Ausblicken auf die Höhlenstadt, die seit der Steinzeit besiedelt ist.

INFOS

ALLGEMEINE AUSKÜNFTE:
www.italia.it

NACHGEREIST:
Gut 14 Stunden (1300 km) dauert die Anreise von Wien in den Gargano. Die beschriebene Tour teilt sich in Etappen von jeweils maximal 3,5 Stunden. Campingplätze und die einfacheren Aree di Sosta gibt es reichlich, die hier beschriebenen sind alle in der App Park4Night zu finden. Fürs Wandern empfehle ich die App Komoot.

UNTERWEGS MIT HUND IN SÜDITALIEN:
Außerhalb der Hauptsaison sind Hunde am Strand kein Problem. Sie sind auf den meisten Campingplätzen ebenso erlaubt wie in vielen Restaurants. Rechnen müssen Sie mit Begegnungen mit frei laufenden Hunden, die aber nie aggressiv sind. Gehen Sie rechtzeitig vor der Reise zum Tierarzt, eine Prophylaxe gegen Sandmücken (Leishmaniose) ist unabdingbar.

Nach der Schluchtquerung gelangen wir mitten ins Zentrum mit seinen verwinkelten Gassen, winzigen Plätzen und steilen Treppen. Die Häuser sind eigenartig farb- und schmucklos, oft ist sowieso nur die Vorderfront zu sehen, denn die meisten sind als Höhlen in den Stein gegraben. Prädikat: viele Leute, trotzdem extrem sehenswert.

Naturschätze im Landesinneren
Wir wählen den Umweg über den Nationalpark Pollino, um an die Westküste zu gelangen. Die über 2000 m hohen Berge sind noch schneebedeckt, die Wiesen sind übersät mit Veilchen, Gänseblümchen und Narzissen. Bei einer Wanderung über die Iannace-Hochebene saugen wir die Bergluft in uns ein, für die Nacht finden wir ein perfektes Platzerl auf einer Pferdeweide direkt unter dem weiß überzogenen Gipfel des Timpone della Capanna beim Refugio A. de Gasperi.

Auf einsamen Wegen abseits der Touristenmassen macht das Trulli-Land um Alberobello so richtig Spaß. Ein guter Startpunkt ist der Bosco Selva. (Bild: A. Ericson)
Auf einsamen Wegen abseits der Touristenmassen macht das Trulli-Land um Alberobello so richtig Spaß. Ein guter Startpunkt ist der Bosco Selva.

Von hier fahren wir anderntags direkt weiter in den Nationalpark Cilento mit seinen dichten Wäldern und wilden Wassern. Von betörender Schönheit sind hier etwa die Cascate Capelli di Venere sowie die Bussentogrotte, die voller Magie ist. Tiefgehende Naturerlebnisse – auch das ist Italien!

Die märchenhaften Cascate Capelli di Venere (Bild: A. Ericson)
Die märchenhaften Cascate Capelli di Venere

Ausklang am Strand
Wobei: Küste ist ja auch Natur. Wir schlagen unser letztes Lager am 25 km langen Sandstrand von Paestum in der sympathischen Area di Sosta Gli Eucalipti auf. Die weltberühmten griechischen Ausgrabungen in unserem Rücken streifen wir bloß mit einem Blick, wir bleiben lieber direkt am Meer. Die Hunde haben Spaß am Strandfrisbee mit Abkühlung, mir reicht es, die Zehen in den Sand zu stecken. Am liebsten aus dem Liegestuhl mit einem kühlen Limoncello in der Hand und Blick auf die Amalfiküste im fernen Dunst. Ciao, bis zum nächsten Mal!

Anita Ericson

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