„Interessen verletzt“

China reagiert nun mit neuem Zoll-Hammer auf Trump

Außenpolitik
09.04.2025 14:58

Das Kräftemessen zwischen zwei Weltmächten geht weiter. Als Reaktion auf die seit Mittwochmorgen geltenden Zölle der USA erhöht China die Abgaben auf Einfuhren aus den USA nun noch einmal drastisch.

Chinas Zölle steigen demnach von 34 auf 84 Prozent, wie das Finanzministerium in Peking mitteilte. Die neuen Abgaben gelten demnach ab dem 10. April.

Peking zu Gesprächen bereit
Die USA verlangen seit Mittwoch einen Zoll von insgesamt 104 Prozent für Einfuhren aus China, wodurch die chinesischen Waren deutlich teurer werden dürften. China erklärte daraufhin in einem Weißbuch zu den neuen Zöllen, die kommunistische Führung in Peking werde die Rechte der Volksrepublik entschlossen verteidigen. Zugleich signalisierte China aber auch Gesprächsbereitschaft.

Donald Trump gegen Xi Jinping: Jetzt geht es um den globalen Großkonflikt. (Bild: AFP/MANDEL NGAN, PEDRO PARDO)
Donald Trump gegen Xi Jinping: Jetzt geht es um den globalen Großkonflikt.

„China wird niemals tatenlos zusehen“
China wolle keinen Handelskrieg, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua aus dem Weißbuch zu den Zöllen. „Aber die chinesische Regierung wird niemals tatenlos zusehen, wie die legitimen Rechte und Interessen des chinesischen Volkes verletzt werden.“

China betrachte es als normal, dass es zwischen den beiden größten Volkswirtschaften in Handelsfragen Differenzen und Spannungen gebe. China sei bereit, mit den USA über eine Lösung dieser Probleme zu sprechen.

Kräftemessen zwischen zwei Weltmächten: China erhöht die Zölle auf US-Produkte von 34 auf 84 Prozent. (Bild: Ketsara - stock.adobe.com)
Kräftemessen zwischen zwei Weltmächten: China erhöht die Zölle auf US-Produkte von 34 auf 84 Prozent.

Trumps radikale Zollpolitik sorgt weltweit für große Unsicherheiten
Trump will mit Zöllen angebliche Handelsungleichgewichte korrigieren und Produktion in die USA verlagern. Zugleich sollen die Zolleinnahmen dazu dienen, im Wahlkampf versprochene Steuersenkungen zumindest teilweise gegenzufinanzieren. Parallel traten am Mittwoch auch die neuen US-Sonderzölle gegen viele andere Länder in Kraft, die mit den USA Handel betreiben. Für die EU gelten 20 Prozent, für Importe aus anderen Ländern werden teils noch höhere Abgaben fällig. Mit seiner aggressiven Zollpolitik verbreitet Trump an den Märkten weltweit große Unsicherheit.

EU plant ebenfalls Gegenmaßnahmen auf US-Zölle
Im Zuge des Zollpakets haben die USA für jedes betroffene Land einen Zollsatz festgelegt, der neben klassischen Einfuhrabgaben auch andere Handelshemmnisse abbilden soll. Daraus leitet sich der entsprechende US-Zoll auf Importe aus diesen Ländern ab. Die EU ist mit einem pauschalen Satz von 20 Prozent konfrontiert, in einigen Branchen sind es 25 Prozent. Österreich wird nicht einzeln aufgeführt, sondern fällt unter den Satz für die gesamte Europäische Union. Europa will sich noch am Mittwoch auf erste Gegenmaßnahmen zu den US-Stahl- und Aluminiumzöllen einigen. 

Börsen brechen ein
An Europas Börsen ging es unterdessen nach der Ankündigung Chinas weiter nach unten. Der Euro-Stoxx-50 rutschte 4,20 Prozent ab. Beim deutschen Leitindex DAX gab es ein Minus von 4,31 Prozent und in Wien tauchte der heimische Leitindex ATX um 3,80 Prozent ab. Zuvor war bereits der Ölpreis deutlich abgesackt und auf den tiefsten Stand seit 2021 gefallen.

Trump fordert Firmen auf, in USA zu kommen
Trump hat unterdessen Firmen in aller Welt aufgerufen, sich in den USA anzusiedeln. „Dies ist ein großartiger Zeitpunkt, um Ihr Unternehmen in die Vereinigten Staaten von Amerika zu verlegen, wie es Apple und so viele andere es in Rekordzahlen tun“, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Es gebe hier null Zölle, und die Unternehmen bräuchten auch keine Verzögerungen durch Umweltauflagen zu fürchten. „Warten Sie nicht, tun Sie es jetzt!“, schrieb Trump in Großbuchstaben.

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