Waisen, Traumatisierte

Indonesien will 1000 Palästinenser aufnehmen

Außenpolitik
09.04.2025 13:54

Die von US-Präsident Donald Trump lancierten Pläne, die rund zwei Millionen im Gazastreifen lebenden Palästinenser in Nachbarstaaten wie Ägypten und Jordanien umzusiedeln und anschließend aus dem weitgehend zerstörten Küstenstreifen eine „Riviera des Nahen Ostens“ machen zu wollen, stoßen in Europa und in zahlreichen muslimischen Staaten auf große Ablehnung. Nun will sich Indonesien stärker an der Lösung des Konflikts beteiligen und unterbreitete ein Angebot an die Palästinenser.

Staatspräsident Prabowo Subianto erklärte am Mittwoch: „Wir sind bereit, die Verwundeten, die Traumatisierten und die Waisen zu evakuieren.“ Er fügte hinzu, dass die Betroffenen so lange in Indonesien bleiben könnten, bis sie sich vollständig von ihren Verletzungen erholt hätten und die Lage im Gazastreifen für ihre Rückkehr sicher sei.

Indonesiens Präsident Prabowo Subianto (Bild: AFP/YASUYOSHI CHIBA)
Indonesiens Präsident Prabowo Subianto

Indonesien wolle seine Rolle bei der Suche nach einer Lösung des Konflikts verstärken, so der Präsident, der gerade zu einer Auslandsreise aufbrach, die ihn auch in die Türkei, nach Ägypten und Katar führen wird. Prabowo schätzte, dass sein Land etwa 1000 Menschen aufnehmen werde.

Er habe seinen Außenminister angewiesen, rasch mit der palästinensischen Seite und anderen Parteien zu erörtern, wie die Betroffenen nach Indonesien gebracht werden könnten. Das mehrheitlich muslimisch geprägte Land hatte bereits im vergangenen Jahr angekündigt, bei Bedarf Friedenstruppen in den Gazastreifen zu entsenden. Jakarta setzt sich für eine Zwei-Staaten-Lösung ein und hat humanitäre Hilfe geschickt.

Netanyahu: „Palästinenser sollen frei entscheiden können“
Nach seiner „Riviera“-Ankündigung präzisierte Trump allerdings: „Niemand wird die Palästinenser gewaltsam vertreiben.“ Israels Premier Benjamin Netanyahu versicherte während seines jüngsten Treffens mit Trump im Weißen Haus, den Menschen in Gaza „die freie Entscheidung zu ermöglichen, wohin sie gehen wollen“. Kritiker auch in Israel haben jedoch Zweifel, ob die Entscheidung angesichts der großen Zerstörung im Gazastreifen überhaupt freiwillig wäre.

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