Vorwürfe waren falsch

Missbrauch missbraucht? Vater unschuldig in Haft!

Sexualstrafdelikte machen zwar nur rund 3,3 Prozent aus – fordern Justitia aber ganz besonders. 

(Bild: Tschepp Markus)

Zehn Monate saß ein Akademiker in Kärnten hinter Gittern, weil er seine kleine Tochter geschändet haben soll. Doch im Zuge des Verfahrens stellten sich die Vorwürfe als falsch heraus – nicht die einzigen, wie Justizkenner behaupten. Nirgends würde so viel Missbrauch betrieben wie mit Missbrauch. Und das auf Kosten der vielen echten Opfer.

Grund für die aktuelle Auseinandersetzung mit dem Sexualstrafrecht und dem angeblichen Anstieg von Falschbeschuldigungen sind Aussagen des renommierten Psychiaters Frank Urbaniok beim Strafverteidigertag, der vor allem bei Opferschutzverbänden und Gewaltschutzzentren für ordentlich Wirbel sorgt: „Bis zu zwei Drittel der Anschuldigungen um Sexualstraftaten sind falsch“, meint er mit Unterstützung von einstigen Richtern, die das nach langer Erfahrung bei kontradiktorischen Einvernahmen auch so sehen.