Psychische Belastungen nehmen laut Kinder- und Jugendanwaltschaft durch den Konsum von Social-Media-Kanälen zu. Die Vorarlberger Behörde hatte im Jahr 2024 weit mehr Fälle zu bearbeiten.
Aus dem Jahresbericht der Vorarlberger Kinder- und Jugendanwaltschaft (KiJa) geht es klar hervor: Der Bedarf an Beratung und Unterstützung nimmt unter Kindern und jungen Erwachsenen laufend zu.
Insgesamt hat die KiJa im vergangenen Jahr 406 Einzelfälle bearbeitet. Das bedeutet eine Zunahme von 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahr beziehungsweise sogar eine Steigerung von rund 79 Prozent im Vergleich zu den Fallzahlen aus dem Jahre 2022. In rund 16 Prozent der Fälle haben Kinder oder Jugendliche direkt den Kontakt zur KiJa aufgenommen, in 55 Prozent lief die Kontaktaufnahme über Erwachsene und bei 28 Prozent waren es Einrichtungen (etwa Kinder- und Jugendhilfe, Gesundheitswesen, Schulen).
Unterhalt und Strafsachen
Während sich erwachsene Personen vorrangig mit Fragen und Themen aus den Bereichen Schule, Kindergarten und Obsorge an die KiJa gewandt haben, haben junge Erwachsene eher Fragen aus den Bereichen Rechtsfragen, Unterhalt und Strafsachen. Die Jugendlichen wollen etwa in Erfahrung bringen, wie lange sie berechtigt sind, Unterhalt zu beziehen.
Der Leiter der Kija, Christian Netzer, berichtet zudem von einer zunehmenden psychischen Belastung, vor allem durch den Konsum von Social Media: Dort werden immer wieder unrealistische Bilder zu Lifestyle, Lebensentscheidungen und auch dem äußeren Erscheinungsbild zum Problem.
Ein weiterer Bereich, über den die KiJa am Mittwoch informierte, ist das sogenannte Mystery Shopping. Dabei werden 14- und 15-Jährige von der KiJa beauftragt, im Supermarkt Alkohol zu kaufen, um die Einhaltung der Altersgrenzen zu überprüfen. Das alarmierende Ergebnis: Im mehr als einem Viertel der Fälle gelang es den Teenies, an Alkohol zu kommen- trotz erfolgter Ausweiskontrolle. Scheinbar dürfte das Personal Schwierigkeiten haben, das genaue Alter der Kundschaft zu errechnen.
Etwas größere Schwierigkeiten hatten die Jugendlichen, in Trafiken Zigaretten zu erstehen. Hier gelang das glücklicherweise nur in zehn Prozent der Fälle.
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