Der Crash von Alpine-Pilot Jack Doohan in Suzuka löste eine Debatte über das DRS-System aus. Die Fahrer sind sich uneinig.
Mit geöffnetem DRS flog Doohan im zweiten Training in Japan in der ersten Kurve ab. Der Formel-1-Rookie, dem bereits das Aus bei seinem Rennstall droht, blieb zum Glück unverletzt. Der Unfall wirft die Frage auf, ob es ein System braucht, das den Heckflügel automatisch einklappt, um einen solch heftigen Crash zu verhindern.
Mercedes-Pilot George Russell, zugleich auch Direktor der F1-Fahrergewerkschaft (GPDA) sieht die Sache gelassen und wünscht sich keine Änderungen. „Was Jack passiert ist, war natürlich ein heftiger Unfall und sehr unglücklich, aber ich denke, so etwas kann eben passieren.“ Noch dazu sei Kurve eins in Suzuka „wahrscheinlich die einzige Kurve im ganzen Kalender, wo es ein Problem darstellt“, so Russell weiter. „Deshalb denke ich nicht, dass wirklich etwas geändert werden muss.“ Der Fahrer soll seiner Meinung nach also weiter die Verantwortung tragen über den Klappflügel – nicht die Technik. „Wir Fahrer müssen auf der Geraden Vollgas geben, in die Kurven einlenken und den Knopf drücken, um das DRS auszuschalten. Das gehört eben zum Job.“
Russell abschließend: „Es sollte den Fahrern überlassen bleiben. Wir wollen nicht, dass das automatisiert wird. Es gibt schon jetzt zu viele technische Hilfsmittel und Spielereien.“
Ferrari-Star Charles Leclerc sieht das etwas anders. Ein automatisches DRS-System könnte womöglich auch Vorteile bringen, „um mehr DRS einzusetzen“.
Beispiel Silverstone
Vor der ersten Kurve in Silverstone gäbe es beispielsweise „eine riesige Gerade und es ist ein bisschen schade, dass wir solche Geraden nicht dafür nutzen“, erklärt Leclerc. „Ich finde aber auch, man könnte es uns Fahrern überlassen.“
Das macht für einen Rennfahrer auch einen gewissen Reiz aus. „Als wir in Silverstone in Kurve eins DRS hatten, fand ich das ziemlich cool, weil man sehr mutig sein musste, um mit geöffnetem Heckflügel durch die Kurve zu fahren und man konnte dadurch etwas gewinnen.“
Eine Tendenz für die künftige Ausrichtung der Formel 1 hat Leclerc aber nicht: „Letztlich ist es mir egal, in welche Richtung es geht.“
Ab 2026 auch Frontflügel verstellbar
Für das Jahr 2026 steht eine Richtung ohnehin schon fest: Mit dem neuen Reglement der Formel 1 wird unter anderem eine aktive Aerodynamik eingeführt, bei der nicht nur der Heckflügel, sondern auch der Frontflügel flach gestellt werden kann – für noch mehr Top-Speed auf den Geraden.
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