Polen skeptisch:

Ukraine tritt schneller der EU bei als der NATO

Außenpolitik
09.04.2025 16:38

Polen gilt als einer der wichtigsten Unterstützer der Ukraine im derzeit tobenden Krieg und fühlt sich ebenfalls von Russland bedroht. Doch in der Frage nach einem NATO-Beitritt ist man in Warschau viel zurückhaltender. 

Wladyslaw Kosiniak-Kamysz, der polnische Verteidigungsminister, dämpft laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins „stern“ die Erwartungen auf einen baldigen NATO-Beitritt der Ukraine. „Der Beitritt in die EU ist möglich, eine NATO-Einladung wird es dagegen in den nächsten Jahren – das muss ich klar sagen – nicht geben“, sagte Kosiniak-Kamysz. Polen werde jedoch „die Integration der Ukraine in alle europäischen und transatlantischen Strukturen unterstützen“, betonte er weiter.

Polens Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz (Bild: EPA/LESZEK SZYMANSKI)
Polens Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz

Zu einem Medienbericht über einen möglichen Abzug von 10.000 US-Soldaten aus Osteuropa hielt Kosiniak-Kamysz fest: „Es gibt keine Pläne, die Präsenz der US-Truppen in Polen zu reduzieren.“ Das habe US-Außenminister Marco Rubio beim NATO-Treffen in Brüssel vergangene Woche bestätigt. 

Der US-Sender NBC hatte am Dienstag unter Berufung auf Quellen in den USA und Europa berichtet, Rumänien und Polen könnten von einem massiven Truppenabzug betroffen sein. Eine Bestätigung aus dem Pentagon gab es dazu nicht.

Neue russische Offensive
Unterdessen hat eine neue russische Offensive in der Ukraine begonnen. Vor allem die Gebiete Sumy und Charkiw stehen dabei im Visier der Russen. „Wir beobachten bereits fast eine Woche nahezu eine Verdopplung der Angriffe des Gegners an allen Hauptabschnitten“, sagte der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj dem Onlineportal lb.ua. Das russische Ziel sei weiterhin, eine Pufferzone entlang der Grenze zu schaffen.

Selenskyj bestätigt Operation in Belgorod
Gleichzeitig versucht die ukrainische Armee offenbar in einer weiteren Grenzregion des Feindes Fuß zu fassen. Denn in den vergangenen Wochen haben sich die Meldungen über Vorstöße in Belgorod gehäuft. Nun bestätigte Präsident Wolodymyr Selenskyj indirekt die Operation: „Wir führen aktive Operationen in den Grenzregionen auf dem Gebiet des Feindes aus.“ Es war die erste offizielle Bestätigung dazu von ihm. „Der Krieg muss dorthin zurückkehren, woher er gekommen ist“, erklärte er.

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