Der Gürtel ist einer der meistbefahrenen Straßen Wiens - Staus stehen hier an der Tagesordnung. Unter dem Motto „Gürtel neu denken“ startete die Wiener ÖVP vor mehr als einem Jahr einen Beteiligungsprozess. Nun wurden die ersten Ideen präsentiert und die haben es in sich.
Rund 70.000 Autos pro Tag sind laut Wiener Volkspartei auf dem insgesamt 11 Kilometer langen Gürtel unterwegs, etwa 200.000 Menschen würden im Umfeld wohnen. Die ÖVP will dort die Lebensqualität für alle Wiener erhöhen und hat mit „Gürtel neu denken“ ein Zukunfsprojekt für sich entdeckt. Vor mehr als einem Jahr wurden daher ein Beteiligungsprozess initiiert.
Bei der Online-Umfrage, an der laut ÖVP rund 4000 Menschen teilnahmen, gaben rund 78 Prozent an, sich am Gürtel „nur so lange wie notwendig“ aufzuhalten, 74 Prozent sagten, es gebe dort „zu wenige Grünflächen, Parks und Spielplätze“.
Minigolf spielen neben Hauptverkehrsader
Für vier ausgewählte Standorte am Gürtel wurde die Visionen und Vorschläge präsentiert. Am Währinger/Döblinger Gürtel bei der U6-Station Nußdorfer Straße wünschen sich die Befragten einen effizienteren Verkehrsfluss, mehr Grünraum und mehr Aufenthaltsqualität. Ein Vorschlag: eine Untertunnelung beim Inneren Gürtel. Beim Lerchenfelder Gürtel kann sich die ÖVP wiederum einen hochgeführten Radweg vorstellen – als Ergänzung zum bereits bestehenden Radweg.
Beim Mariahilfer Gürtel ist die Vision der Volkspartei eine Überplattung der unterirdisch geführten U6. Hier könnten „attraktive Aufenthaltsbereiche mit Foodtrucks, Tischtennis und Minigolf“ Platz finden, träumt Gemeinderätin Elisabeth Olischar (ÖVP). Beim Margaretengürtel sei das Thema Lärm vorrangig. Geht es nach der ÖVP könnte es hier eine „komplette Untertunnelung der Spuren mit gleichzeitiger Überplattung der Querungsstraßen“ geben. „Das sind Visionen, die zeigen, was möglich ist, wenn man den Gürtel neu denkt“, so Olischar. Aber wie sollen die sehr aufwendigen und doch auch sehr teuren Projekte finanziert werden?
Einmal mehr betonte Parteiobmann Karl Mahrer, dass man nach der Wien-Wahl am 27. April 2025 in „Regierungsverantwortung“ kommen möchte. Dann gehe es darum den „Mut zu haben, die budgetären Mittel einzusetzen“. Bei der Gürtelumgestaltung sprach er von einem „Jahrzehnteprojekte“.
Stadt zeigt sich zurückhaltend
Aus dem Büro von Verkehrsstadträtin Ulli SIma (SPÖ) heißt es auf „Krone“-Anfrage: „Die Hebung der Aufenthaltsqualität am Gürtel ist ein Projekt für die nächste Legislaturperiode, aber wir haben im Gürtel-Umfeld bereits viel umgestaltet. Etwa die Äussere MaHü und die Hütteldorfer Straße. Die Schulgasse in Währing ist verkehrsberuhigt und aufgewertet worden, so auch die Bernardgasse im 7. Bezirk. Der Broda-Platz im 6. Bezirk ist ebenfalls neugestaltet – 35 neue Bäume und breitere Radwege entlang.“
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