Ganz und gar nicht einverstanden mit der Wahl von Robert Blum zum Vizebürgermeister der Bodenseegemeinde ist ÖVP-Ortsparteichefin Heidi Schuster-Burda. Trotz des Wahlergebnisses und dem Anspruch als zweitstärkste Fraktion wurde das Amt des Vizebürgermeisters nicht an die „Höchster Volkspartei und Parteifreien“ vergeben, klagt sie.
Vor fünf Jahren war die Welt für die Schwarzen in Höchst noch in Ordnung. Bei der Gemeindewahl im Herbst 2020 wurde ÖVP-Bürgermeister Herbert Sparr mit 60,03 Prozent im Amt bestätigt, in der Gemeindevertretung verfügte die Schwarzen mit 52,45 Prozent über die absolute Mehrheit. Doch im Juni 2022 folgte die überraschende Rücktrittsankündigung von Herbert Sparr.
Die in Vorarlberg gern praktizierte Amtsübergabe an einen Wunschnachfolger ohne Wahl durch den Bürger spielte sich nicht – die Gemeindevertretung (in der die ÖVP die Absolute gehabt hätte), darf den Bürgermeister nämlich erst zwei Jahre vor der nächsten Gemeindewahl wählen. Gefragt waren also die Höchsterinnen und Höchster – und die wählten nicht etwa ÖVP-Kandidatin Heidi Schuster-Burda zur Nachfolgerin Sparrs, sondern den grünen Spitzenkandidaten Stefan Übelhör.
Übelhör verteidigte Bürgermeisteramt souverän
Der Unternehmer machte seine Sache ordentlich und wurde vor kurzem mit 61,8 Prozent im Amt bestätigt. In der Gemeindevertretung holte seine Partei 15 Mandate, die ÖVP 8, die FPÖ 7. Die Neos erhielten kein Mandat.
Bei der konstituierenden Sitzung folgte die nächste Pleite für die ÖVP. Zum Vizebürgermeister wurde nicht etwa ihre Kandidatin Silvia Saurer-Kaufic gekürt, sondern der FPÖ-Spitzenkandidat und Landtagsabgeordnete Robert Blum. Bei der geheimen Wahl erhielt er 16 Stimmen – die Vermutung liegt nahe, dass neun von 15 grünen Mandataren blau gewählt haben. Für Obfrau Schuster-Burda ein „missachtetes demokratisches Signal“, da ihre Partei zweitstärkste Fraktion ist.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.