Ein Produkt verschont

Trumps Zoll-Hammer: Jetzt schlägt die EU zurück

Außenpolitik
09.04.2025 16:37

Nach Chinas deutlicher Reaktion auf die jüngsten US-Zölle wird nun auch die Europäische Union aktiv. Brüssel hat Gegenmaßnahmen beschlossen, die ab dem 15. April in Kraft treten sollen. Ziel ist es, auf die US-Sonderzölle auf Stahl und Aluminium zu reagieren, die bereits vor dem umfassenderen Zollpaket der USA unter Präsident Donald Trump eingeführt worden waren.

In Summe betreffen die EU-Gegenmaßnahmen Waren im Wert von etwa 21 Milliarden Euro und damit weniger als die 26 Milliarden Euro, die in den USA für Stahl und Aluminium aus Europa anfallen. Die EU-Zölle werden schrittweise fällig, die ersten sollen laut EU-Kommission ab 15. April gelten, weitere am 16. Mai; ab dem 1. Dezember sollen schließlich Zölle auf Mandeln und Sojabohnen folgen.

Laut EU-Kreisen sieht der Maßnahmenkatalog Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auch auf Kleidung sowie Eisen-, Stahl- und Aluminiumwaren vor.

Für andere Güter soll ein Satz von 10 Prozent gelten. Die 66-seitige Liste umfasst zudem Fleisch, Getreide, Wein, Holzprodukte, Kaugummi, Zahnseide, Staubsauger und Toilettenpapier.

(Bild: Krone KREATIV/stock.adobe.com)

Whiskey wird verschont
Ursprünglich war auch ein Strafzoll auf amerikanischen Whiskey vorgesehen. Nach aktuellen Informationen soll dieser nun jedoch nicht Teil der Vergeltungsmaßnahmen sein. Die EU-Kommission betonte am Mittwoch, dass die Gegenmaßnahmen jederzeit ausgesetzt werden könnten – vorausgesetzt, die USA stimmen einem fairen und ausgewogenen Verhandlungsergebnis zu.

China reagiert schärfer – Abgaben steigen auf 84 Prozent
Bereits vor der EU hatte China mit einer massiven Ausweitung seiner Gegenzölle reagiert. Wie das Finanzministerium in Peking mitteilte, werden die Abgaben auf US-Produkte von 34 auf 84 Prozent erhöht. Die neuen Maßnahmen sollen ab dem 10. April gelten.

Die chinesische Regierung erklärte, man wolle zwar keinen Handelskrieg, werde jedoch nicht zusehen, wie die legitimen Rechte des Landes verletzt werden. China verfüge über die nötigen Mittel und sei „entschlossen, bis zum Ende zu kämpfen“, so das Handelsministerium.

Trotz der scharfen Worte signalisierte Peking aber auch Verhandlungsbereitschaft. In einem offiziellen Weißbuch bezeichnete China die neuen US-Zölle als „Erpressung“, betonte aber, dass Handelskonflikte zwischen großen Volkswirtschaften nichts Ungewöhnliches seien.

Trump fordert Firmen auf, in die USA zu kommen
US-Präsident Donald Trump reagierte nach dem Inkrafttreten seines Zollpakets mit einem Aufruf an internationale Unternehmen, ihre Produktion in die USA zu verlagern. Auf seiner Plattform Truth Social schrieb er: „Dies ist ein großartiger Zeitpunkt, um Ihr Unternehmen in die Vereinigten Staaten von Amerika zu verlegen.“

Jetzt ist der US-Präsident am Zug – er könnte, ähnlich wie für China, die Zölle für die EU nun noch weiter erhöhen. (Bild: AP)
Jetzt ist der US-Präsident am Zug – er könnte, ähnlich wie für China, die Zölle für die EU nun noch weiter erhöhen.

Er verwies auf null Zölle sowie den Wegfall von Umweltauflagen. Unternehmen sollten nicht warten, sondern „es jetzt tun“, so Trump in Großbuchstaben.

EU pauschal betroffen – 20 bis 25 Prozent US-Zoll
Die neuen US-Zölle variieren je nach Herkunftsland und Produktkategorie. Die EU ist pauschal mit einem Satz von 20 Prozent betroffen, in einigen Branchen liegt der Zollsatz bei bis zu 25 Prozent. Einzelne EU-Mitgliedsstaaten wie Österreich werden nicht gesondert erfasst, sondern fallen unter den allgemeinen EU-Zollsatz.

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