Bei Klatsch & Klartext

Warum Silvia Schneider eben nicht Miss Perfect ist

Adabei Österreich
14.04.2025 06:00

Bei „Klatsch & Klartext“ sprachen wir mit Multitalent Silvia Schneider über ihren vorauseilenden Ruf der „Miss Perfect“, über eine der besten Entscheidungen ihres Lebens und ob sich noch einmal den Opernball moderieren würde. 

„Krone“Silvia, du bist Moderatorin, du bist Schauspielerin, du bist Designerin, du bist Autorin, du bist Köchin und und und. Woher kommt denn dein riesengroßer Schaffensdrang?
Silvia Schneider: Ich weiß nicht, woher das kommt. Ich habe einfach Freude an so vielen verschiedenen Dingen und ich finde einfach alles sehr aufregend. Und ich möchte jeden Tag irgendwie was Neues lernen, was Neues ausprobieren, was Neues machen. Und ich glaube, es ist auch so ein bisschen dem Sternzeichen Zwilling geschuldet, dass ich gerne kreativ bin und gerne in unterschiedliche Welten reinschnuppere. Mir macht es einfach Freude, Dinge zu machen.

Willst du irgendwann damit aufhören?
Eigentlich möchte ich machen, solange ich kann und ich glaube, das ist auch das, was einen jung und agil hält. Ich sage oft, man muss jeden Tag was Neues lernen, weil so als Kind hat man doch immer das Gefühl, dass die Tage so lang sind. Aber das ist deswegen, weil man jeden Tag was Neues lernt. Und umso älter man wird, umso weniger Neues kommt irgendwie dazu und dann kommt Routine oder Trott. Und deswegen habe ich eigentlich nicht so Lust aufzuhören. Vielleicht ist dann irgendwann einmal was anderes, aber momentan macht mir diese Vielseitigkeit großen Spaß.

Hast du in im Laufe deiner Karriere schon mal etwas bereut?
Na, eigentlich habe ich noch nie was bereut. Ich finde auch, dass man bei den Dingen am meisten lernt, die in die Hosen gehen, weil da hast du dann irgendwie das „Ah, okay, das war’s jetzt nicht. Wie gehen wir von da weiter?“ Und eigentlich alle Dinge, die passiert sind, die waren für irgendwas gut. Deswegen möchte ich ja nichts zurückdrehen müssen.

Wir treffen Silvia vor einem ihrer vielen Jobs in der Maske. Top gestylt empfängt sie uns dennoch sehr gelassen und herzlich – eben nichts, was sie nicht schon einmal gemacht hat. (Bild: Eva Manhart)
Wir treffen Silvia vor einem ihrer vielen Jobs in der Maske. Top gestylt empfängt sie uns dennoch sehr gelassen und herzlich – eben nichts, was sie nicht schon einmal gemacht hat.

Was ist denn schon einmal in die Hose gegangen?
Ich weiß nicht, als Erstes fallen mir da so Moderationssachen ein. Weil ich finde, Moderation ist immer anders und immer neu. Und da hast du zuerst sehr viel Anfängerglück und dann kommt irgendwie Erfahrung dazu und du lernst „Okay, das funktioniert vor Publikum und das funktioniert nicht“. Aber da sind schon auch in Live-Moderationen Dinge passiert, wo ich mir denke: „Verdammt, das hätte ich anders machen müssen“. Aber das nimmst du dann mit. Und das ist wieder so ein Fehler, aus dem man lernt. Und dann, dann weiß man es für das nächste Mal einfach.

Du bestreitest zwar immer, die „Miss Perfect“ zu sein, man trifft dich aber tatsächlich nur piekfein und immer hochprofessionell an. Wie nah muss man dir denn sein, um dich mal im Jogger anzutreffen?
Du gehst mit mir ins Boxtraining, dann gehen wir nachher in die Sauna und duschen, und dann fahren wir im Jogger nach Hause *lacht*! Also das ist natürlich bei uns „Fernsehmenschen“ schon so, dass man uns immer sieht, wenn wir uns einer Öffentlichkeit präsentieren. Und wenn sich jemand einer Öffentlichkeit präsentiert, siehe zum Beispiel Hochzeits- oder Familienfotos, dann will jeder so gut aussehen wie nur möglich. Da würde jetzt auch keiner im Jogginganzug zum Fototermin kommen. Und ich sehe das ähnlich: Es ist einfach der Job. Der Job ist vor vielen Leuten zu funktionieren und ich finde, man funktioniert ein bisschen besser, wenn man sich wohlfühlt in seiner Haut, wenn man was anhat, in dem man sich wohlfühlt, was einen stärker macht, was einem auch Selbstsicherheit gibt. Das bringt es einfach mit.

Was machst du am liebsten, wenn die Kameras aus sind und du nicht vor vielen Menschen funktionieren musst?
Also ganz ehrlich, ich bin dann am liebsten mit meiner Familie oder mit meinem Freund und dann auch gerne in der Natur. Das macht mir Spaß. Ob das jetzt am See ist, am Wolfgangsee, zum Entspannen oder irgendwie am Berg oder im Wald, das ist mir einfach eine große Freude und ich gehe sehr gerne boxen. Das macht mir großen Spaß. Ich tanze auch nach wie vor mit meinem Tanzpartner, mit dem Danilo Campisi und mache sehr viel Yoga. Sport und die Familie und die Natur, das sind so meine Ausgleichsmechanismen.

Du hast heuer zum ersten Mal den Opernball moderiert. Wie war das denn?
Das war total aufregend! Es war nicht so, dass ich jetzt nervös war davor, sondern es war so eine Anspannung eher von draußen, in der du Angst hast. Was wird passieren? Wirst du Interviewpartner haben, die dich in ein schlechtes Licht stellen? Oder wirst du den Interviewpartner hoffentlich nicht in ein schlechtes Licht stellen? Werde ich funktionieren in dem Moment, in dem mir die Regie sagt „Los geht’s“. Also es waren lauter so Sachen, aber da war die Generalprobe das Beste, das mir hätte passieren können. Da gehst du am Tag vorher mit dem Kamerateam alle Plätze in der Oper ab, gehst deine Texte durch, auch auf Zeit und mit der Regie. Da stehen dann quasi 50 Leute vor dir und schauen dir auf 50 Zentimeter bei der Arbeit zu und dann haben wir gedacht: „Okay, ich mache das schon sehr lange und ich weiß, wie das geht. Und das hat jetzt funktioniert. Also bitte, hab keine Angst, dass das morgen nicht funktioniert.“ Der Ball selbst war dann okay und ich war sehr, sehr glücklich, wie es vorbei war, weil Gott sei Dank eben nichts passiert ist und ich war dann dankbar, muss ich ganz ehrlich sagen.

„Für Hochzeitsbilder würde auch niemand im Jogginganzug kommen“ – damit wird die Moderatorin wohl recht behalten ...  (Bild: Eva Manhart)
„Für Hochzeitsbilder würde auch niemand im Jogginganzug kommen“ – damit wird die Moderatorin wohl recht behalten ... 

Würdest du es nochmal machen? 
Jederzeit. Also du hast da so eine Freude dann an der Arbeit und es ist so ein Adrenalinkick und so viele Glückshormone, die dann danach frei werden. Das war großartig.

Hast du Ängste?
Ich habe irgendwie immer Angst, dass mir die Zeit davonläuft. Ich habe große Angst, dass die Menschen, die ich liebe und die mir nahe sind, dass die gehen, dass die nicht mehr da sind. Das sind meine größten Ängste. Dass ich wen verliere aus der Familie oder aus dem Freundeskreis, oder dass die Zeit einfach zu kurz wird für alles, was man machen möchte.

Dein Partner ist aus Irland und du möchtest ja Österreich als deine Heimat beibehalten. Wo spielt sich eure Beziehung denn hauptsächlich ab?
In Österreich spielt sich die ab. Ich meine, wir sind auch viel in Irland bei seiner Familie. Und seine Firma ist auch in Irland, aber hauptsächlich spielt sich das in Österreich ab.

Du hast ja eine Kochlehre abgeschlossen. Aber nicht irgendwo, sondern du hast beim Drei-Hauben-Koch Christian Göttfried gelernt. Wie ist es dazu gekommen?
Man kann sich ja aussuchen, wo man die Lehre macht und Linz ist meine Heimat. Ich kenne den Christian Göttfried schon seit sehr langer Zeit von Kochsendungen, die ich auch in Oberösterreich mache. Und irgendwie hat sich das sofort so ergeben, dass ich gesagt habe, wenn ich die Lehre mache, dann bitte bei ihm. Und er hat gesagt „Ja, gerne“. Und das war eine der besten Entscheidungen in meinem Leben, die Lehre zu machen. Diese Erfahrung zu sammeln, wie das ist, wenn man wirklich den ganzen Tag in der Küche steht und was das heißt: Vorbereitung, Mittagsgeschäft, Abendgeschäft, das war unbezahlbar.
Und es war auch ein schwieriger Weg, weil ich habe sehr viel lernen müssen für die Abschlussprüfung. Es ist nicht nur mündlich, sondern auch praktisch. Und ich habe zusätzlich auch noch bei der Berufsschulabschlussprüfung einige Prüfungsteile nachmachen müssen, weil das WiFi einfach gesagt hat: „Du, wir müssen dich strenger prüfen als die anderen, wir setzen bei dir höhere Maßstäbe, damit uns kein Vorwurf gemacht werden kann.“ Und das war richtig so. Ich habe auch gerne gelernt, aber es war nicht so leicht, wieder in diesen Lernrhythmus reinzukommen. Aber ich war dann sehr glücklich, wie ich es geschafft habe.

Schneider zeigte sich nachdenklich. Sie fürchtet, zu wenig Zeit mit ihren Liebsten zu haben.  (Bild: Eva Manhart)
Schneider zeigte sich nachdenklich. Sie fürchtet, zu wenig Zeit mit ihren Liebsten zu haben. 

Hast du Träume?
Ich habe mir nie irgendwie Ziele gesteckt, weil ich finde, wenn man sich Ziele steckt und die werden dann nicht erfüllt, dann ist man irgendwie enttäuscht, das will ich nicht. Also wenn ich so träumen darf, dann träume ich ab und zu schon von so einem Haus mit Hühnern und vielen Tieren und einem Garten. Das finde ich eine schöne Idee. Aber so beruflich möchte ich mir irgendwie keine Träume ausmalen.

Wenn du dich scheust, (berufliche) Ziele zu setzen, was triebt dich dann an, was motiviert dich?
Mir macht einfach der Weg so viel Spaß. Ich mag das, das „dorthin“ so gerne. Ich mag die Idee und dann die Idee lässt mir dann keine Ruhe. Und dann arbeite ich an der Idee. Solange bis. Bis das irgendwie funktioniert hat. Und das Tun macht mir Spaß. Wenn es dann fertig ist, das ist dann gar nicht so, aber das machen, das ist das Schöne.

Dankeschön!
Danke dir.

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