Jäger verärgert

Schon die vierte Wilderei in nur zwei Jahren

Oberösterreich
09.04.2025 18:00

Ein toter Rehbock mit einer Schusswunde in Revier der Jagdgenossenschaft Steinbach an der Steyr lässt die Alarmglocken schrillen. Denn:  Die Polizei ermittelt dort bereits wegen drei anderer Verdachtsfälle mit getöteten Wildtieren. Die Jägerschaft ist verärgert und will nun genauer hinschauen.

Bei den Mitgliedern der Jagdgenossenschaft Steinbach an der Steyr herrscht nicht erst seit Dienstag große Besorgnis: Denn binnen zwei Jahren waren in ihrem Revier vier Wildkadaver gefunden worden, die verdächtige Wunden aufwiesen. Untersuchungen legten nahe, dass diese Tiere keines natürlichen Todes, sondern an den Folgen von Schussverletzungen gestorben sein dürften. „Das ist äußerst beunruhigend, wir haben keinerlei Verdacht, wer dahinterstecken könnte“, betont Gerald Großhagauer, Vorstand der Jagdgenossenschaft.

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Wir haben derzeit leider keinen Verdacht, wer dahinterstecken könnte. Vielleicht kommen aber noch Hinweise aus der Bevölkerung.

(Bild: OÖ LJV)

Gerald Großhagauer, Vorstand Jagdgenossenschaft Steinbach/Steyr

Der jüngste Vorfall dürfte sich in der Zeit von 6. bis 8. April zugetragen haben. Im Bereich Forstau-Kraberg war am Dienstag gegen 18 Uhr ein toter Rehbock gefunden worden. „Wir haben den Kadaver gewissenhaft zerlegt und dann detailliert untersucht. Dabei ist auch ein Einschussloch gefunden worden – deshalb gehen wir von einer Schussverletzung aus“, so Großhagauer.

Keine Hinweise auf die Waffe
Über die Art der Waffe herrsche allerdings Unklarheit. „Leider haben wir keine Patrone und auch kein Austrittsloch entdeckt.“ Bei dem Kadaver sei aber auch schon ein Verwesungsprozess eingetreten gewesen. Aus diesem Grund will der Jagdleiter vorerst nicht ausschließen, dass der etwa drei bis vier Jahre alte Rehbock eventuell von einem Pfeil getötet worden sein könnte. „Es besteht jedenfalls der Verdacht, dass erneut gewildert wurde. Wir haben den Fall der Polizei angezeigt.“ Der Fundort des aktuellen Kadavers liege auch nur 20 Meter von jenem Rehbock entfernt, der im Mai 2023 entdeckt worden war. „Die Parallelen sind zwar auffällig. Anhand des Anrisses des Schussloches dürfte es sich damals aber eher um die Waffe eines Sportschützen gehandelt haben.“

Auch ein Kitz, das unweit der Ternberger Straße gefunden worden war, soll Wilderern zum Opfer gefallen sein, ebenso eine Rehgeiß, die tot auf einer Wiese lag. „Wir verstärken unsere Kontrollen, achten jetzt noch viel mehr auf verdächtige Wahrnehmungen, und jeder Schuss muss gemeldet werden“, kündigt Großhagauer an.

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