1000 Menschen versammeln sich am Freitag am Bahnhof Ebenthal, um an jene 1000 Kärntner Slowenen zu erinnern, die im Zweiten Weltkrieg von Nazis deportiert wurden.
Es war der 14. April 1942, als die SS-ler mitten in der Nacht an die Haustür hämmerten: Aufwachen, Sachen packen! Ihr werdet umgesiedelt!“ Obwohl seit diesem traumatischen Erlebnis mehr als 80 Jahre vergangen sind und er damals erst sieben Jahre alt war, erinnert sich Peter Sitter aus Selkach in Ludmannsdorf genau daran.
Er war einer von rund 1000 Kärntner Slowenen, die im Zweiten Weltkrieg aus ihrem Leben gerissen und zwangsweise deportiert wurden – auf Anordnung von „Reichsführer SS“ Heinrich Himmler. In Arbeits- und Konzentrationslagern in Deutschland mussten die mehr als 200 willkürlich ausgewählten Familien, darunter etliche Kinder, in Baracken hausen. Nicht alle überlebten
Dieser „erzwungene Weg“ begann mit Viehwaggons am Bahnhof Ebenthal – wo sich morgen, Freitag, um 11 Uhr 1000 Menschen versammeln, um den Opfern des Nationalsozialismus zu gedenken. So soll die Kunstinstallation „Prisiljena pot/Der erzwungene Weg“ von Albert Mesner nachgestellt werden.
„Geschichte erlebbar machen“
Er formte 1000 Lehmfiguren, gehetzt und ohne Gesichter, symbolisch für die in Eile Ausgesiedelten. Zu sehen ist das Kunstwerk noch bis 9. Mai an der Pädagogischen Hochschule in der Klagenfurter Hubertusstraße.
„Es ist nicht selbstverständlich, dass wir in Frieden und Demokratie leben. Mit dieser Aktion wollen wir vor allem Jungen andere Zugänge zum Thema anbieten, Geschichte soll erlebbar werden“, sagt Eva Hartmann vom Verband zwangsweise ausgesiedelter Slowenen/Zveza slovenskih pregnancev (ZSP).
„Zeitzeugin Katja Sturm-Schnabl, die selbst deportiert wurde, wird vor Ort sprechen.“ Schulen aus ganz Kärnten nehmen an der Aktion teil. Interessierte sind eingeladen: Treffpunkt ist das von Valentin Oman gestaltete Denkmal am Bahnhof Ebenthal; am Freitag um11 Uhr.
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