Vor mehr als 80 Jahren

Schmerzhafte Erinnerung: Gedenken an 1000 NS-Opfer

Kärnten
10.04.2025 12:00

1000 Menschen versammeln sich am Freitag am Bahnhof Ebenthal, um an jene 1000 Kärntner Slowenen zu erinnern, die im Zweiten Weltkrieg von Nazis deportiert wurden.

Es war der 14. April 1942, als die SS-ler mitten in der Nacht an die Haustür hämmerten: Aufwachen, Sachen packen! Ihr werdet umgesiedelt!“ Obwohl seit diesem traumatischen Erlebnis mehr als 80 Jahre vergangen sind und er damals erst sieben Jahre alt war, erinnert sich Peter Sitter aus Selkach in Ludmannsdorf genau daran.

Er war einer von rund 1000 Kärntner Slowenen, die im Zweiten Weltkrieg aus ihrem Leben gerissen und zwangsweise deportiert wurden – auf Anordnung von „Reichsführer SS“ Heinrich Himmler. In Arbeits- und Konzentrationslagern in Deutschland mussten die mehr als 200 willkürlich ausgewählten Familien, darunter etliche Kinder, in Baracken hausen. Nicht alle überlebten

Dieser „erzwungene Weg“ begann mit Viehwaggons am Bahnhof Ebenthal – wo sich morgen, Freitag, um 11 Uhr 1000 Menschen versammeln, um den Opfern des Nationalsozialismus zu gedenken. So soll die Kunstinstallation „Prisiljena pot/Der erzwungene Weg“ von Albert Mesner nachgestellt werden.

„Geschichte erlebbar machen“
Er formte 1000 Lehmfiguren, gehetzt und ohne Gesichter, symbolisch für die in Eile Ausgesiedelten. Zu sehen ist das Kunstwerk noch bis 9. Mai an der Pädagogischen Hochschule in der Klagenfurter Hubertusstraße.

Albert Mesner erinnert an die schrecklichen Szenen vor mehr als 80 Jahren. (Bild: Steiner Clara Milena)
Albert Mesner erinnert an die schrecklichen Szenen vor mehr als 80 Jahren.
1000 aus Lehm geformte Figuren stehen zusammen – wie jene Kärntner Slowenen, die deportiert wurden. (Bild: Steiner Clara Milena)
1000 aus Lehm geformte Figuren stehen zusammen – wie jene Kärntner Slowenen, die deportiert wurden.
Vor dem Denkmal von Valentin Oman treffen sich am Freitag 1000 Menschen. (Bild: Steiner Clara Milena)
Vor dem Denkmal von Valentin Oman treffen sich am Freitag 1000 Menschen.
Kunst drückt den nachhaltigen Schmerz aus. (Bild: Steiner Clara Milena)
Kunst drückt den nachhaltigen Schmerz aus.

„Es ist nicht selbstverständlich, dass wir in Frieden und Demokratie leben. Mit dieser Aktion wollen wir vor allem Jungen andere Zugänge zum Thema anbieten, Geschichte soll erlebbar werden“, sagt Eva Hartmann vom Verband zwangsweise ausgesiedelter Slowenen/Zveza slovenskih pregnancev (ZSP).

„Zeitzeugin Katja Sturm-Schnabl, die selbst deportiert wurde, wird vor Ort sprechen.“ Schulen aus ganz Kärnten nehmen an der Aktion teil. Interessierte sind eingeladen: Treffpunkt ist das von Valentin Oman gestaltete Denkmal am Bahnhof Ebenthal; am Freitag um11 Uhr.

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