Dramatische Details

3D-Scan wirft Licht auf letzte Minuten der Titanic

Ausland
09.04.2025 18:38

Seit 1912 ruht der Mythos der Titanic auf dem Grund des Atlantiks. Modernste Technik hat dem Schiffswrack aber nun neues Leben eingehaucht – dabei enthüllt ein Team des Tiefsee-Vermessungsunternehmens Magellan nicht nur dramatische Details über die letzten Minuten des Luxusliners, sondern schreibt auch Teile der Katastrophengeschichte neu.

Mehr als ein Jahrhundert nach dem Untergang der Titanic gibt eine neue 3D-Visualisierung des berühmten Schiffswracks bislang unbekannte Details preis. Die Dokumentation „Titanic: The Digital Resurrection“ von National Geographic zeigt die Ergebnisse eines aufwendigen Unterwasser-Scanprojekts, das ein vollständiges digitales Abbild der Titanic erstellt hat – präzise bis auf die letzte Niete.

Ein digitales Zwillingsmodell in Originalgröße
Das 1912 gesunkene Passagierschiff wurde vom Tiefsee-Vermessungsunternehmen Magellan mithilfe modernster Technologie detailgetreu erfasst. Entstanden ist laut National Geographic das bislang exakteste Modell der Titanic: ein vollständiger digitaler Zwilling im Maßstab 1:1.

Die aufwendige 3D-Kartierung erlaubt erstmals eine präzise Rekonstruktion der letzten Stunden des Schiffs. In der 90-minütigen Dokumentation analysieren Experten wie der Titanic-Historiker Parks Stephenson, die Metallurgin Jennifer Hooper und der Seefahrtskapitän Chris Hearn das Wrack anhand des digitalen Modells und widerlegen dabei lang gehegte Annahmen über die Katastrophennacht.

Maschinisten brachten dramatisches Opfer
Eine zentrale Erkenntnis betrifft die mutmaßliche Heldentat von 35 Maschinisten, die offenbar über zwei Stunden im Kesselraum Zwei ausharrten, um die Stromversorgung aufrechtzuerhalten. Ein offenstehendes Dampfventil im Wrack stützt laut den Forschern diese Theorie. Ihr Einsatz ermöglichte es der Besatzung, Notrufe zu senden und so vermutlich hunderte Menschenleben zu retten.

Schiff mit großer Gewalt auseinandergerissen
Ein weiteres Ergebnis betrifft den Zerfall des Schiffs: Laut den neuen Rekonstruktionen wurde die Titanic nicht einfach in zwei Hälften zerbrochen, sondern mit großer Gewalt auseinandergerissen. Dabei wurden auch Teile der luxuriösen ersten Klasse zerstört – genau dort, wo sich prominente Passagiere wie J.J. Astor und Benjamin Guggenheim möglicherweise zum Zeitpunkt des Untergangs befanden.

Prominente Entlastung
Auch First Officer William Murdoch wird durch die Analyse entlastet. Ein Bootsdavit (eine Hebevorrichtung für Rettungsboote) wurde in einer Position gefunden, die mit Zeugenaussagen übereinstimmt, nach denen Murdoch beim Versuch, ein Boot zu Wasser zu lassen, von einer Welle über Bord gespült wurde. Die neue Datenlage spricht somit gegen frühere Behauptungen, er habe seinen Posten verlassen.

Neben neuen Erkenntnissen über den Untergang zeigen die Scans auch, wie Teile des Wracks zunehmend verfallen. Durch das digitale Modell bleibt die Titanic jedoch in ihrem Zustand von 2022 für künftige Generationen erhalten – ein bedeutender Schritt für die Unterwasserarchäologie.

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