Paukenschlag

Ex-Vizekanzler Pröll wird neuer ÖFB-Präsident

Fußball National
09.04.2025 19:59

Die Suche nach einem neuen ÖFB-Chef hat mit einer großen Überraschung geendet. Der Wahlausschuss des Fußball-Verbands einigte sich am Mittwochabend nach rund dreieinhalbstündiger Sitzung in einem Wiener Hotel auf Ex-Vizekanzler Josef Pröll als Nachfolger von Interimspräsident Wolfgang Bartosch. 

Pröll wird am 18. Mai bei der Bundeshauptversammlung in Bregenz gewählt und dann – sofern die Strukturreform wie zu erwarten beschlossen wird – als Aufsichtsratsvorsitzender fungieren.

Der 56-jährige frühere ÖVP-Chef war bei der Sitzung nicht anwesend, wie der Wahlausschussvorsitzende Martin Mutz erklärte. „Er ist derzeit bei einer Podiumsdiskussion im EU-Parlament. Wir haben leider das Zeitfenster verpasst, ihn zuzuschalten“, sagte der Kärntner Landesverbandspräsident.

Ex-ÖFB-Boss Klaus Mitterdorfer mit Martin Mutz (Bild: GEPA pictures)
Ex-ÖFB-Boss Klaus Mitterdorfer mit Martin Mutz

Seine vorrangigen Ziele teilte Pröll aber schon im Vorhinein mit. „Es geht ihm in einem ersten Schritt vor allem darum, die Einigkeit nach außen zu stärken und eine gewisse Ruhe in den ÖFB reinzubringen“, berichtete Mutz, der mit Pröll nach eigenen Angaben vor 14 Tagen einen ersten Austausch hatte. „Er wurde von einem Mitglied des Wahlausschusses (Anm.: die neun Landespräsidenten plus Philip Thonhauser von der Bundesliga) vorgeschlagen und daraufhin von mir kontaktiert. Er hat sich darüber sehr gefreut und es als Ehre empfunden“, erklärte Mutz.

Wutzlhofer künftiger Aufsichtsrats-Vize
Bei der Abstimmung für Pröll habe es keine Gegenstimme gegeben, betonte Mutz. Dass sich einige Mitglieder enthielten, wollte der Kärntner nicht bestätigen, aber auch nicht dementieren. Weitere Kandidaten seien Hartberg-Präsidentin Brigitte Annerl, Sturm-Graz-Präsident Christian Jauk und Burgenlands Landesverbandspräsident Johannes Wutzlhofer gewesen. Letzterer werde in Bregenz zum Aufsichtsrats-Vize gewählt, so Mutz. Den zweiten Stellvertreter stellt die Liga, hier gibt es noch keine Entscheidung.

Christian Jauk (Bild: APA/ERWIN SCHERIAU)
Christian Jauk

Pröll wurde im November 2008 Bundesparteiobmann der ÖVP und im Dezember 2008 Finanzminister und Vizekanzler. Nach einer Lungenembolie gab er im April 2011 seinen Rückzug aus allen politischen Ämtern bekannt. Seit 2014 fungiert der designierte ÖFB-Chef als Generaldirektor des zur Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien gehörenden Konzerns Leipnik-Lundenburger. Pröll – von 2018 bis 2021 Vizepräsident der Wiener Austria – ist der erste ÖFB-Boss seit dem von 2002 bis 2008 amtierenden Ex-Lotterien-Boss Friedrich Stickler, der nicht aus dem ÖFB-Präsidium kommt.

Steckbrief von Josef Pröll:

Josef Pröll (56 Jahre):

Geboren: 14. September 1968, Stockerau

Wohnort: Wien

Privates: Verheiratet mit Gabriele, drei Kinder (Viktoria, Isabella, Alexander). Sohn Alexander ist seit 3. März Staatssekretär im Bundeskanzleramt. Onkel Erwin Pröll war von 1992 bis 2017 Landeshauptmann von Niederösterreich.

Aktuelle Tätigkeit: Generaldirektor des zur Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien gehörenden Konzerns Leipnik-Lundenburger (seit 2014)

Wichtige Stationen in der Politik:

* Vizekanzler 2. Dezember 2008 – 20. April 2011

* Bundesminister für Finanzen 2. Dezember 2008 – 20. April 2011

* Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft 28. Februar 2003 – 2. Dezember 2008

Stationen als Fußball-Funktionär:

* Vizepräsident von Austria Wien November 2018 – Mai 2021

* Mitglied des Aufsichtsrates von Austria Wien Februar 2012 – Mai 2021

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