Anleger dürfen leicht aufatmen! Die Börsen erholen sich von Donald Trumps Zollchaos, nachdem der US-Präsident seine Steuersätze auf Importgüter erheblich gedrückt hat. Die Kursbewegungen sind weiterhin extrem.
Die Wiener Börse hat am Donnerstag den Handel mit satten Kursgewinnen aufgenommen. Der heimische Leitindex ATX zog in den ersten Handelsminuten beachtliche 7,36 Prozent auf 3.867,35 Zähler hoch. Auch die europäischen Leitbörsen starteten eine Erholungsrally, nachdem US-Präsident Donald Trump im internationalen Zollkonflikt teilweise eingelenkt hat. Damit setzte sich die Phase extremer Kursbewegungen fort.
Eine rasante Kursrally hatte am Vorabend bereits die Wall Street geliefert. Die Ankündigung einer Aufschiebung von bestimmten Zöllen für einige Länder durch US-Präsident Trump hat die Aktienmärkte in den USA am Mittwoch hochspringen lassen. Stunden davor postete der Republikaner: „Das ist ein großartiger Zeitpunkt, um zu kaufen!“
Wenige Stunden später erklärte Trump, er habe eine 90-tägige Pause angeordnet und den Satz der neuen Zölle deutlich gesenkt. Dem US-Präsidialamt zufolge bleibt ein Basiszollsatz von zehn Prozent für praktisch alle Einfuhren in die USA in Kraft. Zugleich kündigte Trump an, den Zollsatz für aus China importierte Waren von 104 auf 125 Prozent zu erhöhen.
Experten mit gemischten Gefühlen
Auch asiatische Börsen haben am Donnerstag zu einer überwiegend kräftigen Gegenbewegung auf den jüngsten Kursrutsch angesetzt. Das Echo bei Experten fiel unterschiedlich aus. „Die Nachrichten zeigen, dass die Trump-Administration auf die verschlechterten volkswirtschaftlichen Aussichten und die Marktturbulenzen reagiert“, stellte Anlagestratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank mit verhaltenem Optimismus fest. Seiner Ansicht nach könnte das aktuelle Kursniveau auf längere Sicht interessant sein.
Kritischer fiel das Urteil von Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets aus. „Wirtschaft besteht aus Vertrauen und hier hat der US-Präsident in den vergangenen Wochen viel Porzellan zerschlagen“, so Stanzl. Universelle Zölle von zehn Prozent würden zudem unvermindert gelten.
Trumps Hin und Her bei den Zöllen und die daraus folgenden Marktschwankungen verursachten enorme Volatilität an den Märkten – und werfen Fragen nach möglichem Insider-Handel auf.
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