Mit „Maria Stuart & Elisabeth“ bringt das THEO im steirischen Oberzeiring Friedrich Schillers royales Historiendrama in einer klug auf eine Dreieckbeziehung reduzierten Version auf die Bühne.
Königin Elisabeth von England ist in einer delikaten Situation. Maria Stuart, die aufmüpfige Königin von Schottland, ist in ihrer Gefangenschaft. Wenn sie sie freilässt, droht sie von der schönen, jungen Maria übertrumpft zu werden. Wenn sie sie umbringt, fürchtet sie den Volkszorn.
Diese Situation versteht Robert Dudley, Graf von Leicester, geschickt für seine Machtspiele zu nutzen. Er spielt Elisabeth seine absolute Treue und Liebe vor und verspricht ihr, die Rivalin loszuwerden. Doch in Wahrheit gehört sein Herz Maria Stuart, die im Kerker zwar an den Ketten hängt, aber auch die Zügel in der Hand zu halten scheint.
In einer Bearbeitung von Philipp Sonntag bricht das Theater Oberzeiring den Schiller’schen Klassiker auf dieses Figurendreieck herunter. Im Zentrum steht dabei die Frage: Wer beherrscht hier wen? Emotionen und Machtverhältnisse werden wie in einem Karussell durcheinander geschleudert. Keine der drei Figuren kann sich jemals sicher sein, auf wessen Versprechen man sich verlassen kann. Und so wird dieses Karussell der Leidenschaft zu einem tödlichen Strudel der Rache, der letztlich nur Verlierer kennt.
Konzise und geschickt bringt Regisseur Peter Faßhuber dieses düstere Schiller’sche Destillat in Oberzeiring auf die Bühne und kann sich dabei mit Sigrid Sattler (Elisabeth), Werner Halbedel (Lord Leicester) und vor allem Ninja Reichert (Maria Stuart) auf ein tolles Darsteller-Trio verlassen. Zu sehen bis 6. Mai.
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