Zahlreiche Filme

Hollywoods Recycling mit Komödien-Klassikern

Unterhaltung
11.04.2025 06:00

Mit Nostalgie lässt sich gutes Geld verdienen – die Traumfabrik in Hollywood nützt das seit Jahren aus, indem sie kultige Komödien neu auflegt oder Jahrzehnte später auf Fortsetzung setzt. Nicht immer im Sinne der besten Qualität und zur Freude der alten Fans.

Vor rund einer Woche tauchte der erste Trailer der „nackten Kanone“ im Internet auf. Liam Neeson verhindert in Schuluniform einen Banküberfall und stellt sich dabei als „die neue Version“ von Lieutenant Frank Drebin vor – 37 Jahre nach der Erstausstrahlung der US-Kultkomödie mit Leslie Nielsen gibt es ein Wiedersehen, aber eben mit Drebins Sohn. Die ersten Reaktionen im Internet fielen gemischt aus. Während sich so mancher über die Reanimation eines Klassikers freute, sprachen andere unverblümt von „Leichenschändung“ oder „Gotteslästerung“. Der allgemeine Tenor ist, dass die Alarmglocken läuten – und die Fans tun gut daran. Gerade bei den klassischen Slapstick-Komödien der 80er- und frühen 90er-Jahre wurde in den letzten Jahren oft ins Klo gegriffen. In der Gier, mit der Nostalgie einen kommerziellen Erfolg zu landen, wurden die Originalvorlagen oft nicht ausreichend respektiert oder nur lau aufgewärmt.

Dafür gibt es zuhauf Beispiele aus der Praxis. 80er-Superheld Eddie Murphy ließ sich in der jüngeren Vergangenheit zu Fortsetzungen von „Beverly Hills Cop“ und „Der Prinz aus Zamunda“ hinreißen. Die Ergebnisse waren mehr als dürftig, Kritiker und Fans zu einem großen Teil enttäuscht. In der „National Lampoon’s“-Reihe wurde Chevy Chase als gutherziger, aber tölpelhafter Familienvater Clark Griswold zu einem der größten Komödiensuperstars der 80er-Jahre, 2015 wurde in „Vacation“ Sohn Rusty (Ed Helms) auf die chaotische Reise geschickt – freilich ohne den Charme von damals zu erreichen.

Neben lieblosen Inszenierungen und dem scheinbar sinnlosen Aneinanderketten schaler Gags hat aber auch das Publikum eine Teilschuld am Misslingen der Neuversionen. Die Gegenwart kann schließlich nie mit der verklärten Nostalgie mithalten, die wir mit solchen Filmen verbinden. Zudem hat sich das gesellschaftliche Humorempfinden verändert, was direkten Einfluss auf die neuen Filme hat. So bleibt die Hoffnung, dass die Neuauflagen ernsthaft umgesetzt werden und adäquat gelingen (etwa bei „Ghostbusters“). Nächster Schritt: „Spaceballs 2“.

„Die nackte Kanone“ (1988/2025)
Die Brachialkomödie begeisterte Fans und Kritiker gleichermaßen. Leslie Nielsen spielte als tollpatschiger Lt. Frank Drebin mit mehr als 60 Jahren die Rolle seines Lebens. Diesen Sommer kommt das „Reboot“ in die Kinos – mit dem bald 73-jährigen Liam Neeson als Frank Drebin jr. Die ersten Reaktionen reichen von Begeisterung bis zur Gotteslästerung – man darf auf die Umsetzung gespannt sein.

„Ghostbusters“ (1984/2021)
Finanziell waren die „Ghostbusters“ 1984 der zweiterfolgreichste Film nach „Beverly Hills Cop“. Bill Murray, Dan Aykroyd und Ernie Hudson waren auch in den Sequels 2021 und 2024 zu sehen. Harold Ramis verstarb bereits 2014.

„Dumm und Dümmer“ (1994/2014)
Flache Gags an der Grenze des guten Geschmacks – und ein Duo, das zum Niederknien gut harmoniert. Das machte „Dumm und Dümmer“ zum Top-Hit. „Dumm und Dümmehr“ erlitt 20 Jahre später (zurecht) Schiffbruch.

„Der Prinz aus Zamunda“ (1988/2021)
Eddie Murphy war zweifellos einer der Superstars der 80er-Jahre – und „Der Prinz aus Zamunda“ gelang launig, mit wertigen Botschaften. Die Fortsetzung wurde dann holprig inszeniert und mit schwachen Schmähs bestückt.

„National Lampoon‘s“ (1983/2015)
Die Familie Griswold fuhr in den 80ern gerne auf Urlaub und ließ uns an ihrem chaotischen Weihnachtsfest teilhaben. Die Griswold-Kinder sind in „Vacation“ 2015 erwachsen und fahren auch auf Urlaub – derb, zotig und frivol.

„Bill und Ted“ (1989/2020)
„Volle Kanne, Hoschi!“ Zwei Filme lang begeisterten Keanu Reeves und Alex Winter eine ganze Generation junger Menschen. 2020 retten sie die Welt mittels Rockmusik, was ihnen besser gelingt, als so mancher dachte.

„Spaceballs“ (1987/2026?)
Unglaublich, aber wahr. „Spaceballs“-Mastermind Mel Brooks wird heuer 99 – und scheint tatsächlich einen zweiten Teil zu produzieren. Wann, wie und mit wem gehört derzeit zu den allergrößten Komödien-Geheimnissen in Hollywood.

Weitere Filme sind mit Sicherheit schon in Planung ...

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