Schon 225 Opfer
Disco-Unglück: Tod des Musikers Pérez bestätigt
Nach dem Einsturz eines Disco-Dachs in der Dominikanischen Republik ist die Zahl der Todesopfer auf 221 gestiegen. Unter den Opfern befinden sich auch bekannte Persönlichkeiten. Wie Gesundheitsminister Víctor Atallah am Samstag sagte, starben 221 Menschen direkt am Unglücksort und vier weitere Menschen erlagen im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen. Die Opferzahl könnte seinen Angaben zufolge weiter steigen, da immer noch Schwerverletzte im Krankenhaus um ihr Leben kämpfen.
Das Dach des beliebten Clubs „Jet Set“ in Santo Domingo war Dienstagfrüh während eines Konzerts von Merengue-Star Rubby Pérez eingestürzt. Auch Pérez kam bei dem Unglück ums Leben, wie sein Manager bestätigte. Zunächst hatte es geheißen, der Musiker sei gerettet worden.
Die Nachricht stieß bei Künstlern auf große Anteilnahme, wie Botschaften in Online-Netzwerken zeigten. Auf Luftbildern vom Unglücksort war zu sehen, dass am früheren Standort des riesigen Clubs nun ein großes Loch klafft.
Das Video auf X zeigt das Treiben auf dem Konzert kurz vor dem Einsturz:
Seit Dienstag keine Überlebenden mehr gefunden
Über 300 Rettungskräfte hatten nach dem Unglück, unterstützt von Spürhunden, nach Überlebenden gesucht. Seit Dienstagnachmittag (Ortszeit) wurde aber niemand mehr lebend aus den Trümmern geborgen. „Alle sinnvollen Möglichkeiten, mehr Überlebende zu finden“, seien ausgeschöpft, erklärten die Behörden. Daher werde nun nur noch nach möglichen weiteren Todesopfern gesucht. Wie viele Menschen noch vermisst wurden, teilten die Behörden nicht mit.
Wie viele Gäste sich zum Zeitpunkt des Unglücks in der Disco aufgehalten hatten, war unklar. Laut Medienberichten war von 500 bis 1000 Gästen die Rede. Eine Überlebende sagte im dominikanischen Fernsehen, sie sei aus dem Lokal geflohen, als von oben Staub in ihren Drink gerieselt sei und dann ein herabstürzender Stein ihren Tisch zertrümmert habe.
Gestern haben wir den ganzen Tag Krankenhäuser abgeklappert. Leider haben sie uns heute Morgen mitgeteilt, dass sie alle tot sind.
José Santana verlor bei dem Unglück vier Familienmitglieder
Mercedes López suchte verzweifelt nach ihrem Sohn. „Man hat uns gar keine Informationen gegeben, er stand weder auf den Listen noch war er in den Krankenhäusern“, sagte sie der Nachrichtenagentur AFP. Juan Francisco Rosario, dessen Schwester und Neffe bei dem Unglück schwer verletzt wurden und dessen Nichte starb, sprach von einer „Tragödie, die das gesamte dominikanische Volk getroffen hat“.
„Wir empfinden Trauer wegen dieser Tragödie, die das dominikanische Volk heimgesucht hat“, sagte Méndez vor Journalisten. Die Rettungskräfte seien dabei, den Sucheinsatz abzuschließen.
Beileidsbekundung vom Papst
Tatsächlich gab es seit Beginn dieses Jahrtausends kein Unglück in dem Karibikland mit mehr Todesopfern. Staatschef Luis Abinader rief eine dreitägige Staatstrauer aus. Papst Franziskus erklärte in einer Beileidsbekundung an die Dominikaner, der „tragische Einsturz“ mit den zahlreichen Opfern schmerze ihn sehr.
Eine Untersuchung zu dem Unglück soll nach Behördenangaben nach Abschluss des Sucheinsatzes beginnen. Auch offizielle Angaben zur Nationalität der Opfer in dem bei Urlaubern beliebten Land standen noch aus. Nach Angaben von US-Außenminister Marco Rubio befand sich mindestens ein US-Bürger unter den Todesopfern sowie zwei frühere Profi-Baseballspieler der US-Major League.
Das Karibikland ist wegen seiner Strände und seiner Partykultur bei Touristen beliebt. Nach Angaben des Tourismusministeriums kamen 2024 mehr als elf Millionen Besucher ins Land.
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