Drama bei Flugplatz

Riesige Trauer um verunglückte Piloten-Legende

Niederösterreich
10.04.2025 15:00

Georg Kienesberger (76) kam Mittwochnachmittag bei seiner Leidenschaft, dem Fliegen, ums Leben. Die Trauer um den erfahrenen Piloten ist riesig. Die Umstände des Unglücks unweit des Flugplatzes Völtendorf bei St. Pölten sind indes noch unklar. Gab es ein medizinisches Problem?

Er war Tausende Stunden in der Luft, hatte unzählige Starts und Landungen absolviert: Georg Kienesberger zählte zu den absoluten Top-Piloten am Flugplatz in Völtendorf bei St. Pölten. Er war viele Jahre lang hauptberuflich Fluglehrer, rund jeder Zweite hat in Völtendorf von ihm das Fliegen gelernt. Doch nun ist Kienesberger tot. Er kam bei seiner großen Leidenschaft ums Leben. 

Mit einem Kleinflugzeug wie diesem war Kienesberger unterwegs (Symbolbild). (Bild: AlfvanBeem, Krone KREATIV)
Mit einem Kleinflugzeug wie diesem war Kienesberger unterwegs (Symbolbild).

„Das schafft er normalerweise blind“
Wie berichtet, war er Mittwochnachmittag unweit der Landebahn mit seinem Kleinflugzeug abgestürzt. Der Tank ist geborsten, die Dynamic WT9 600 ging in Flammen auf. Die Maschine brannte vollständig aus, der 76-Jährige dürfte sofort tot gewesen sein. Warum der erfahrene Pilot zunächst die Landebahn verpasst und danach die Bäume des Windschutzgürtels gestreift hatte, bleibt vorerst ein Rätsel. „Er findet normalerweise blind zum Flugplatz“, schildern seine geschockten Kollegen.

Kein Funkkontakt
Die Flugunfallkommission hat noch am Mittwochabend die Ermittlungen aufgenommen. Ein Ergebnis könne aber Monate dauern. Die Leiche des St. Pöltners wurde indes bereits freigegeben, Obduktion wurde keine angeordnet. Vieles deutet aktuell auf gesundheitliche Probleme des Pensionisten hin, eine Bestätigung gibt es dafür aber noch nicht. „Es gab keinen Funkkontakt. Hätte es ein Problem mit der Maschine gegeben, wäre es mit Sicherheit durchgegeben worden“, heißt es.

Ein Großaufgebot an Einsatzkräften war Mittwochnachmittag am Unglücksort. (Bild: Feuerwehr Wilhelmsburg-Stadt)
Ein Großaufgebot an Einsatzkräften war Mittwochnachmittag am Unglücksort.

Nicht nur im Fliegerclub, der die bei Groß und Klein beliebte und für 21. April geplante Aktion „Der Osterhase landet in Völtendorf“ bereits abgesagt hat, ist die Trauer groß. „Er war ein großartiger Flieger und hat allen sein Wissen weitergegeben“, sagt etwa Rainer Handlfinger. Der Bürgermeister der angrenzenden Gemeinde Ober-Grafendorf besitzt selbst seit 1996 den Flugschein und dürfte mehrmals vom Erfahrungsschatz Kienesbergers profitieren. „Man hat so viel von ihm lernen können“, schildert Handlfinger.

Zweites Drama binnen weniger Monate
Es handelte sich um den ersten derart schweren Unfall in Völtendorf. Der 1960 eröffnete Flugplatz wurde 2007 von Dietrich Mateschitz gekauft, danach wurde ein sechsstelliger Betrag investiert, vor allem in die Sicherheit. Es ist jedoch das zweite Flugzeug-Drama binnen weniger Monate, das sich in Niederösterreich ereignet hatte. Ende November war ein 83-jähriger, ebenfalls äußerst routinierter Pilot am Predigtstuhl im Waldviertel abgestürzt. Er hatte vor dem Absturz massive gesundheitliche Probleme gehabt, wie sich wenig später herausgestellt hat.

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