Gerhard Rühm ist der Grazer Neuen Galerie seit vielen Jahren eng verbunden. Nun hat er ihr an die 1000 Werke geschenkt – ein Teil davon ist in der aktuellen Ausstellung „gerhard rühm. immer noch jetzt“ bis zum 5. Oktober zu sehen.
Seit den 1970er-Jahren ist Gerhard Rühm mit Graz eng verbunden – durch die Neue Galerie und auch die Trigon-Ausstellungen. Ein Band, das bis heute hält. Erst vor zehn Jahren hat Roman Grabner dem Polyartisten, der eigentlich Musik studiert hat und über die Dichtung zur Kunst kam, eine Personale im Bruseum ausgerichtet, die international nachhallte.
Nicht zuletzt aus diesem Grund und weil er sich und seine Werke hier gut aufgehoben fühlt, hat der 95-jährige Künstler der Neuen Galerie an die 1000 Arbeiten geschenkt, von denen viele in der aktuellen Ausstellung „gerhard rühm. noch immer jetzt“ zu sehen sind. Hinzu kommen noch Arbeiten aus der eigenen Sammlung, wie Kurator Grabner betont.
Innovativ und alle Grenzen sprengend
Rühm zählt zu den innovativsten Künstlern der Nachkriegszeit, arbeitete zeitgleich stets in unterschiedlichsten Sparten. Grabner konzentriert sich dieses Mal auf die Papier-Arbeiten, beginnt mit den grafischen Aufbrüchen der konkreten Poesie, mit denen Rühm in den 1950er-Jahren – auch als Mitbegründer der „Wiener Gruppe“ – Maßstäbe setzte.
Doch eine Chronologie ist kaum einzuhalten, hat Rühm doch Themen, die ihn interessierten, über Jahre hinweg immer wieder aufgegriffen. Und so sind Fotomontagen, Zeichnungen, Tusche-Arbeiten, seine grafischen Notationen, bearbeitete Notenbücher und Collagen – in Zyklen oder Einzelwerken – aus den 1950er- bis 2010er-Jahren zu sehen. Arbeiten, die klug, poetisch, vieldeutig, minimalistisch und doch so aussagekräftig sind, und Rühm als einen Meister der geschärften Wahrnehmung zeigen.
Eine Generation, zwei Wege
Die Ausstellung ist zudem ein spannendes Gegengewicht zur benachbarten Hollegha-Personale, finden sich hier doch zwei Künstler aus der gleichen Generation, mit ähnlichen Zielen und doch komplett unterschiedlicher Entwicklung.
Zu sehen sind beide Ausstellungen in der Grazer Neuen Galerie im ersten Stock. Die Rühm-Personale läuft bis 5. Oktober, die Hollegha-Schau ist bis 2. November zu besichtigen.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.