Energieagentur:

KI lässt Strombedarf und CO2-Emissionen steigen

Web
10.04.2025 15:32

Künstliche Intelligenz benötigt große Rechenzentren und daher enorm viel Strom. Damit werden auch die CO2-Emissionen in die Höhe getrieben, geht aus einem aktuellen Bericht der Internationalen Energieagentur hervor. „Befürchtungen, dass die KI den Klimawandel verschlimmert, scheinen übertrieben“, versucht die IEA aber zu beruhigen.

Der Stromverbrauch der Rechenzentren weltweit könnte sich bis 2030 verdoppeln und etwa den Stromverbrauch von ganz Japan erreichen, lautet die Prognose. Die CO2-Emissionen durch den Stromverbrauch der Rechenzentren steigen nach dem Bericht von 180 Millionen Tonnen heute auf 300 Millionen Tonnen CO2 bis 2035. 

Größere Rechenzentren bedeuten größeren Stromverbrauch
Nach Angaben der IEA verbraucht ein heutiges Rechenzentrum mit 100 Megawatt jährlich etwa so viel Strom wie 100.000 Haushalte. Künftige Rechenzentren würden bis zu 20 Mal mehr Energie brauchen, was damit dem Verbrauch von zwei Millionen Haushalten entspricht. 

Im vergangenen Jahr machten Rechenzentren etwa 1,5 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs aus, nämlich 415 Terawattstunden. Davon werden etwa 30 Prozent mit Kohle produziert. Künftig dürften erneuerbare Energien und Gas die wichtigsten Energiequellen für Rechenzentren werden, schätzt die IEA. Bis 2030 könnte der Stromverbrauch der Datenzentren auf 945 Terawattstunden ansteigen. Damit hätten die Rechenzentren einen Anteil von drei Prozent am weltweiten Stromverbrauch.

Microsoft will, wie berichtet, wegen des gestiegenen Energiebedarfs einen bereits abgeschalteten Atomreaktor wieder hochfahren lassen. Amazon und Google setzen auf die Entwicklung neuer Mini-Atomreaktoren. 

Wie KI trainiert wird

KI-Modelle werden in Rechenzentren gehostet, also in physischen Lagerhallen, in denen große Mengen von Servern stehen. Sie erkennen und reproduzieren Muster in riesigen Datensätzen, was viel Energie verbraucht, welche dabei in Wärme umgewandelt wird. Um die Temperaturen unter Kontrolle zu halten, wird viel Kühlwasser benötigt.

Der Beitrag der KI zum Klimaschutz
Zugleich könnte KI aber auch dazu beitragen, Emissionen an anderer Stelle zu reduzieren. Es wird ihr eine Vielzahl von Möglichkeiten zugeschrieben, um den Klimawandel zu bekämpfen. Einerseits könnten durch die raschere und präzisere Analyse von Wetterdaten Klimamodelle verbessert und die Reaktionszeit verbessert werden. Zudem könnte die KI den Energieverbrauch und auch den Ertrag aus erneuerbaren Energiequellen optimieren. Eine durch die Künstliche Intelligenz effizienter gestaltete Logistik würde auch zu einer Reduktion von Emissionen führen.

Auf einem Mobiltelefon in einem Kuhstall ist die „Kuhtracking“-App zu sehen, die per KI den Landwirt am Handy alarmiert, wenn die Kuh krank ist. (Bild: APA/BARBARA GINDL)
Auf einem Mobiltelefon in einem Kuhstall ist die „Kuhtracking“-App zu sehen, die per KI den Landwirt am Handy alarmiert, wenn die Kuh krank ist.

Auch der Einsatz in der Landwirtschaft könnte den Ausstoß von klimaschädlichen Stoffen reduzieren. Dann nämlich, wenn Düngemittelmengen reduziert würden. Die IEA mahnt aber trotz dieser Vorteile zu einer realistischeren Einschätzung: „Die KI ist kein Wundermittel gegen den Klimawandel. Eine proaktive Politik ist weiterhin nötig.“

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