Nach einer Wanderung mit ihrem Ehemann im Almtal am 30. Juni 2024 war Helga W. (64) aus Walding in Oberösterreich spurlos verschwunden. Zehn Monate später ist das Rätsel noch immer ungelöst. Ihr Sohn teilte nun einen Aufruf im Internet, bittet um Mithilfe bei der weiteren Suche.
Die Verzweiflung ist aus seinen Zeilen spürbar: Clemens, der Sohn von Helga W., postete am Donnerstag auf der Facebook-Seite „Vermisst Österreich“ einen Aufruf: „Ich würde mich sehr über die Mithilfe bei der Suche freuen oder wenn es geteilt werden könnte. Wenn jemand helfen möchte bei der Suche, kann er/sie sich gerne bei mir mit einer persönlichen Nachricht melden. Danke!“
Dieses Posting wurde innerhalb kurzer Zeit 670-mal geteilt und 94-mal kommentiert. Dabei wurden nicht nur Anteilnahme, Mitleid und Tipps, sondern auch Verdächtigungen geäußert. Wie schon im vergangenen Jahr gerät erneut der Ehemann ins Visier.
Rückblende zum 30. Juni 2024:
Helga W. unternahm mit ihrem Gatten (62) eine Wanderung vom Almtalerhaus Richtung Welser Hütte. Er ging voraus – das war bei dem Mühlviertler Paar nicht unüblich gewesen – und verlor seine Ehefrau nach wenigen Minuten aus den Augen. Seither fehlt von der 64-Jährigen jede Spur. Sie tauchte am vereinbarten Treffpunkt, der Welser Hütte, nie auf. Der Ehemann wartete zwei Stunden und verständigte dann die Bergrettung.
Keine neue Suchaktion offiziell geplant
Doch keine der folgenden Suchaktionen brachte irgendein Ergebnis, sagt Martin Trautwein von der Bergrettung Grünau: „Wir haben gar nix gefunden, obwohl wir bis in den Herbst hinein immer wieder gesucht haben.“ Eine neue Suchaktion sei offiziell nicht geplant. „Aber jeder, der in der Gegend unterwegs ist, hält natürlich die Augen offen.“
Er wisse auch, dass Ehemann und Sohn der Vermissten bereits wieder bei ihrer erneuten Suche gesehen worden seien. Vonseiten der Staatsanwaltschaft Wels ist der Akt als ungeklärter, mutmaßlich alpiner Unfall schubladisiert.
Auch Schriftsteller ist abgängig
Ähnlich sieht es auch im Fall Bodo Hell (81) aus. Der Wiener Autor und Senner wird seit 11. August 2024 im Dachsteingebirge vermisst. Auch bei ihm waren groß angelegte Suchaktionen erfolglos. Bergretter Trautwein sagt: „Das ist am Berg einfach so. Manche tauchen irgendwann einmal wieder auf – und andere nie wieder.“
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