Max Verstappen, Charles Leclerc, Fernando Alonso und George Russell werden in Bahrain ihre Cockpits räumen müssen – zumindest vorübergehend. In den Trainings-Sessions am Freitag wird der ein oder andere Pilot aus der zweiten Reihe zum Einsatz kommen.
In Bahrain absolviert der Formel-1-Tross am Wochenende Station vier der 24 Rennen umfassenden WM-Saison. Nach den ersten drei Läufen ist der Titelkampf so offen wie schon lange nicht mehr. WM-Leader Lando Norris, sein McLaren-Teamkollege Oscar Piastri und Red-Bull-Weltmeister Max Verstappen verbuchten je einen Grand-Prix-Sieg für sich. Die Hitze in Sakhir – deutlich über 30 Grad – gilt als McLaren-freundlich, Beweise dafür werden am Sonntag fällig.
Vierfach-Champion Verstappen ist mit seinem ersten Saisonsieg im Gepäck von Japan an den Persischen Golf gereist, nur ein Zähler trennt den Niederländer in der WM-Wertung vom führenden Norris. Auf dem Wüstenkurs hat Verstappen in den vergangenen beiden Jahren triumphiert. Ein dritter Sieg in Folge wäre nach dem Suzuka-Rennen ein weiteres Statement des 27-Jährigen. „Bahrain ist eine völlig andere Strecke, sehr hart für die Reifen“, erklärte der Red-Bull-Pilot. Aber Japan habe gezeigt, „dass wir, wenn wir alles richtig machen, ganz vorne mitfahren können.“
McLaren hofft auf kleinen Vorteil in Bahrain
Norris und Piastri peilen in Sakhir das dritte McLaren-Doppelpodium in Serie an, im Gegensatz zum Schönheitsfehler von Suzuka würde man diesmal gerne die Schampus-Flasche von der obersten Podeststufe aus öffnen. „Ich denke, dass wir einen kleinen Vorteil haben“, sagte Piastri mit Blick auf das Rennen in Bahrain. Aber das vergangene Wochenende habe bewiesen, „dass es eine Menge Konkurrenz gibt, die aus jedem kleinen Fehler Kapital schlägt“, meinte der in der WM-Wertung drittplatzierte Australier, der neben Red Bull auch mit Ferrari und Mercedes rechnet.
Dass erstmals seit 2013 drei unterschiedliche Fahrer die ersten drei Saisonrennen gewonnen und sich dabei auch die Polepositions untereinander aufgeteilt haben, wollte Verstappen nicht überbewerten. „Die Saison ist echt noch lang, da kann noch eine Menge passieren“, meinte der Titelverteidiger, der in den kommenden Wochen Vater wird, nach seinem Coup in Japan. Im Moment gelte der volle Fokus dem Boliden und dessen Limits bestmöglich zu verschieben.
In der Konstrukteurs-WM liegt Red Bull bereits satte 50 Punkte hinter McLaren. Nach dem glücklosen Liam Lawson versucht sich seit Japan Yuki Tsunoda im zweiten Auto. Der Japaner holte bei seiner Premiere für das Einserteam aber ebenfalls keinen Zähler. Red-Bull-Teamchef Christian Horner gab zuletzt daher den Fahrer-Titel als Saisonziel aus: „Für uns liegt die Priorität ganz klar darauf.“ Verstappen hat jedenfalls in Bahrain die Chance, Norris die WM-Führung abzuluchsen.
Mercedes und Ferrari in Lauerstellung
Auch Mercedes möchte am Sonntag beim Grand Prix ein Wörtchen um den Sieg mitreden. George Russell, der als WM-Vierter nur knapp hinter Piastri liegt, hat nach den Plätzen drei, drei und fünf ergebnistechnisch noch etwas Luft nach oben. Dagegen hat es Ferrari – abgesehen von Lewis Hamiltons Sprintsieg in Shanghai – in dieser Saison noch nicht auf das Podium geschafft. Man werde in Sakhir sehen, „welche Fortschritte wir mit dem SF-25 gemacht haben, um sein Potenzial auszuschöpfen, seit wir das letzte Mal Ende Februar zum Vorsaisontest hier waren“, sagte Teamchef Fred Vasseur.
Am Freitag kommen einige Piloten der zweiten Reihe zum Einsatz. So wird unter anderem Verstappen im ersten Training vom Japaner Ayumu Iwasa ersetzt, der schwedische Ferrari-Academy-Fahrer Dino Beganovic dreht im Auto von Charles Leclerc Runden, während der Brasilianer Felipe Drugovich im Aston Martin von Fernando Alonso sitzen wird. Bei Mercedes fährt der Däne Frederik Vesti im Auto von Russell.
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