Ob es uns gefällt oder nicht: Die Deutschen und wir Österreicher sprechen nicht nur eine verwandte Sprache. Auch vom Wesen her weisen die Nachbarn verblüffende Ähnlichkeiten mit uns auf. Das ist jetzt wieder am Koalitionsvertrag von CDU/CSU mit der SPD deutlich geworden. Im direkten Vergleich zu dem Ende Februar besiegelten Pakt der ÖVP mit der SPÖ und den NEOS sind von den Gedanken nicht sehr viele Unterschiede zu erkennen.
Beide Programme sind das Ergebnis solider Arbeit. Auf grandiose Pläne wurde hüben wie drüben verzichtet. In Wien und in Berlin zeigen die einstigen Großparteien damit, dass nach Jahrzehnten des Regierens der Kompromiss in ihren Genen steckt.
So wird da wie dort getan, was getan werden muss. Ein wenig für die Industrie, ein bisschen etwas Soziales und aus Angst vor FPÖ und AfD jetzt noch strengere Phrasen gegen die Migranten. Aber in Wahrheit lautet die Parole: Nur nichts Neues wagen.
Der größte Unterschied zwischen der deutschen und der österreichischen Regierung besteht vielleicht noch an deren Spitze. Bundeskanzler Christian Stocker kommt mit seiner gemütlichen Wiener Neustädter Art deutlich angenehmer rüber als der zur Überheblichkeit neigende Sauerländer Friedrich Merz.
Eines ist mit dem deutschen Regierungspakt aber auch klar: Die lieben Nachbarn werden wohl nicht sehr rasch zum Motor, der uns aus dem Graben zieht. Das muss Österreich ganz alleine packen.
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