Die Immobilienbranche hatte einen im Vorjahr einen Einbruch, die Zukunft sieht aber gut aus. See-Immobilien kann man sich keiner mehr leisten, in Dellach am Wörthersee liegt der Quadratmeterpreis mit garantiertem Seezugang bei 30.000 (!) Euro. Kleinere Bezirke haben es in Kärnten schwer.
Die Gesamtausgaben der Immobilienverbücherungen sind österreichweit im Vorjahr auf 9,52 Milliarden Euro gesunken. Erstmals seit 2016 blieb man wieder unter zehn Milliarden. Dennoch schaut die Zukunft gut aus, vor allem an den Seen. Und davon hat Kärnten viele.
Neubau kostet Geld
Kärnten kam bei der Teuerung 2024 an zweiter Stelle, mit 2007 Verbücherungen zählte das südlichste Bundesland zu den kleineren Wohnungsmärkten. Kärnten hatte Umsatzzahlen wir vor fünf Jahren. Der Wohnungsverkaufswert lag bei 522 Millionen Euro. Eine Eigentumswohnung kostete im Schnitt 233.601 Euro, das ist allerdings ein neues Allzeithoch. Der Neubau-Quadratmeter kostet um 46 Prozent mehr als der Bestands-Quadratmeter. Hochwertige Wohnungen ziehen stärker an.
Wertsteigerung von 110 Prozent
Klagenfurt-Land wurde zwar billiger, dennoch zählt die See-Region zu den 25 teuersten Bezirken Österreichs. „Die Wertsteigerung der Immobilien in den letzten zehn Jahren war unglaubliche 110 Prozent“, sagt Immobilienmakler Peter Dohr. Die Häuser werden älter und sanierungsbedürftiger, aber der Preis steigt.
4500 Euro Mietpreise
Vor allem die elitären Plätze haben Wahnsinnspreise. „Dellach am Wörthersee schießt den Vogel da. Am Rosenhof wurde für ein Apartment ein Mietpreis von 3750 Euro bezahlt, dazu kommen 180 Euro für die Tiefgarage und 562 Euro Betriebskosten“, sagt Dohr. Macht zusammen eine Monatsmiete von 4492 Euro aus.
„Vor allem der garantierte und ins Grundbuch eingetragene Seezugang sprengt allen Grenzen, kostet am Wörthersee pro Quadratmeter schon 30.000 Euro“, erzählt Dohr. Da muss man für ein Aparment oft drei Millionen Euro hinlegen, wer kann sich das leisten?
Ossiacher See etwas günstiger
Am Ossiacher See wurden viele Häuser und Appartments fertig, „da geht es finanziell etwas günstiger ab. Der Quadratmeterpreis liegt zwischen 8000 und 10.000 Euro“, sagt Dohr.
Auch die Sanierung kostet jetzt 36 Prozent mehr als in der letzten Jahren. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis lag in Kärnten im Vorjahr bei 3918 Euro, nahm um 11,4 Prozent zu. Auf fünf Jahre gerechnet sind die Eigentumswohnungspreise in Kärnten um +41,0 Prozent gestiegen, im Zehnjahresvergleich um +54,1 Prozent. Durch den geringen Neubau werden die Preise jetzt noch einmal zulegen.
Kleine Bezirke haben Probleme
Kleine Bezirke tun sich schwerer. Hermagor fuhr das stärkste Minus von 56,6 Prozent ein und realisiert mit 27 getätigten Vertragsabschlüssen nur zwei Drittel seines langjährigen Durchschnitts. Jede vierte gehandelte Wohnung war 2024 in Hermagor billiger als 99.000 Euro, in Völkermarkt unter 90.000 Euro und in St. Veit billiger als 70.000 Euro. Die günstigsten Quadratmeterpreise waren in Hermagor (2.200 Euro/m²) und in St. Veit (1.550 Euro/m²) zu finden. Auch Villach war nur halb so stark wie 2021.
Die Schere bei den Immobilien geht immer weiter auseinander.
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