Eifrig wurde geklatscht und ich verstehe es auch: Wer freut sich nicht, wenn die Miete überraschend nicht erhöht wird. Was aber übersehen wird: Die Folgen dieses „Mietdeckels“ werden weniger neue Wohnungen, weniger Sanierungen von Altbauten und insgesamt weniger Wohnungen, die man mieten kann, sein.
So populär der Ruf nach dem „Mietdeckel“ auch ist: Da wird die Bevölkerung ziemlich in die Irre geführt. Warum? Weil jetzt schon bei der Mehrzahl der Wohnungen eine Art „Mietbremse“ besteht. Just dort hat man zusätzlich auch noch den Mietenstopp draufgeknallt.
Egal, ob Gemeindebau in Wien oder Genossenschaft und Altbau – die Miete ist nicht „frei“, sondern jetzt schon eingebremst.
Der Wohnbauexperte Klaus Baringer, Obmann der Gemeinnützigen Bauvereinigungen, warnt vor den unbedachten Folgen des Mietenstopps: „Wir durften seit 2022 die Mieten nicht anpassen und jetzt hat man sie mit fünf Prozent gedeckelt. Das bedeutet im Genossenschaftsbereich Mindereinnahmen in vier Jahren von 675 Millionen Euro.“
Mit allen Folgen: Weniger neue Wohnungen, kaum Sanierungsarbeiten, weniger Chancen auf zusätzlich „leistbares Wohnen“.
Besser als der Mietdeckel wäre ein Comeback der Wohnbauförderung und eine Grundstücks-Vergabe aus dem öffentlichen Bereich mit (entsprechender kostengünstiger) Widmung.
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