Sturms leiser Anführer

Wieso der Kapitän von Schwätzern nichts hält

13.04.2025 10:00

Der Tabellenführer und Titelverteidiger gegen den Liga-Krösus, wo Geld keine Rolle spielt! Sturm muss heute (14.30) in Salzburg bestehen. Das letzte Duell in der Mozartstadt ging mit 1:3 in die Binsen. Diesmal wollen Jon-Gorenc Stankovic und Co. jedoch nicht mit leeren Händen heimwärts fahren.

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Sturm ging am 2. März durch Jon-Gorenc Stankovic mit 1:0 in Führung, doch nach der Pause drehte Salzburg die Partie, gewann verdient mit 3:1. Schnee von gestern. „Wir haben gegen Rapid eine gute Leistung gezeigt, wollen daran anknüpfen“, sagt Stankovic, der nach der Joker-Rolle von Stefan Hierländer zuletzt immer die Kapitänschleife trägt. „Ich bin jedes Mal stolz, wenn ich der Kapitän von Sturm bin“, sagt der Mittelfeld-Abräumer, der 2020 der erste Transfer in der Ära von Andreas Schicker war.

„Jon redet nicht viel, aber wenn er etwas sagt, dann hört die ganze Mannschaft zu“, sagte der ehemalige Sportchef in der Meister-Saison einmal über den stillen Slowenen. Der 29-Jährige muss ob des Schicker-Sagers schmunzeln. „Ich will ja mit meiner Leistung am Platz überzeugen. Wenn einer nur redet, aber nichts macht, ist das nichts wert.“

Jon Gorenc Stankovic (re.) ist ein stiller Anführer bei den Schwarzen.

(Bild: Pail Sepp)

Ein Sieg in Salzburg wäre jedenfalls viel wert. „Wir haben jetzt mehr Selbstvertrauen als in den Spielen davor. Jedes Match ist in der Meistergruppe wie ein Finale, aber auch ein Sieg würde noch keine Vorentscheidung bedeuten. Wir waren letzte Saison nach dem 0:1 gegen Salzburg in Graz ja auch schon fünf Punkte zurück. Da hat niemand mehr an uns geglaubt.“

Wir haben trotz der Rückschläge unseren Weg gefunden. Das zeichnet uns seit Jahren aus und zeigt, dass wir eine super Mannschaft sind, die zusammenhält.

Sturm-Kapitän Jon Gorenc Stankovic

Sturm stecke es weg, kam zurück. Wie auch diese Saison, in der man viele Turbulenzen zu überstehen hatte. Sportchef und Trainer weg, mit Biereth und Gazibegovic zwei wichtige Spieler im Winter verloren. „Wir haben trotz der Rückschläge unseren Weg gefunden. Das zeichnet uns seit Jahren aus und zeigt, dass wir eine tolle Mannschaft sind, die zusammenhält.“

„Alle Spieler bis in die Haarspitzen motiviert“
Gibt es Probleme, geben die Führungsspieler Hierländer, Wüthrich, Kiteishvili und eben Stankovic den Takt vor. „Wir reden viel miteinander. In guten wie in schlechteren Zeiten. Denn auch wenn es gut läuft, musst du fokussiert bleiben“, sagt der stets freundliche Mittelfeld-Routinier, der mit breiter Brust in den Bullenritt geht. „Wir sind Meister, wir sind Tabellenführer! Jeder will uns schlagen. Das ist ein positiver Druck, der auch Selbstvertrauen gibt!“

Visuelle Motivationsspritzen wie zum Beispiel Videos von großen Siegen – wie dem legendären 5:0 im Oktober gegen den Liga-Krösus – bedarf es heute nicht. „Wir machen das vor Partien immer wieder, doch gegen Salzburg sind alle Spieler sowieso bis in die Haarspitzen motiviert“, sagt Trainer Jürgen Säumel.