Hallmanns SÜBA-Gruppe

Schillernder Bau-Investor schlittert in die Pleite

Wirtschaft
11.04.2025 12:50

Just der Bauträger eines prominenten Investors stellte am Handelsgericht Wien einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung. Im Immobilienreich von Klemens Hallmann rumorte es allerdings schon länger ...

Es gilt in der Immobilien-Branche als offenes Geheimnis, dass sich das Reich des schillernden Investors Klemens Hallmann in gewissen Turbulenzen befindet: Kurz vor Weihnachten war eine Projektgesellschaft der SÜBA AG, die im Alleineigentum der Hallmann Holding steht, in die Pleite geschlittert; nun erwischte es auch die Mutter. Die SÜBA AG musste am Freitag beim Handelsgericht Wien Insolvenz anmelden. Der Bauträger strebt ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung an.

Monatelange Sanierungsbemühungen
In einem Schreiben an Partner und Kunden teilte die SÜBA mit, dass man sich intensiv um eine außergerichtliche Restrukturierung bemüht habe. Doch dieses Vorhaben sei am Widerstand eines maßgeblichen Finanzgläubigers gescheitert. Weshalb der Weg zum Insolvenzgericht offenbar unausweichlich war.

Die SÜBA ist seit mehr als 40 Jahren am österreichischen Immobilienmarkt tätig und wurde 2018 zur Gänze von Hallmann übernommen. (Bild: APA/TOBIAS STEINMAURER)
Die SÜBA ist seit mehr als 40 Jahren am österreichischen Immobilienmarkt tätig und wurde 2018 zur Gänze von Hallmann übernommen.

Laut „Krone“-Informationen hatte die SÜBA seit Monaten unter Hochdruck an einer Veräußerung wesentlicher Teile gearbeitet. Mit an Bord waren Anwälte von Schönherr und Berater der KPMG. Auch die Unicredit soll als größte Gläubigerbank in die Sanierungsbemühungen eingebunden gewesen sein. Hallmann selbst ließ über einen Sprecher stets betonen, dass die Hallmann Holding in keinem Haftungsverhältnis zur SÜBA stehe und „zu keinem Zeitpunkt“ eine Patronatserklärung gegenüber der SÜBA-Gruppe abgegeben habe.

Wirbel um Schloss-Projekt mit Helnwein
Zuletzt war der 48-jährige Immobilieninvestor auch mit dem malerischen Barockschloss Riegersburg in Niederösterreich ins Gerede geraten. Offenbar gab es Bestrebungen, den Hälfteanteil an der Liegenschaft, die seit 2021 gemeinsam mit dem Künstler Gottfried Helnwein gehalten wird, wieder loszuwerden – zu durchaus ambitionierten Preisvorstellungen.

Klemens Hallmann hat am 23. Dezember 2024 übrigens eine Privatstiftung gegründet. Ihr Name: Aigis H. Aigis bedeutet „Schutzschild“. Ein Sprecher meinte auf Anfrage dazu: Die Stiftung sei „im Hinblick auf die gesellschaftliche Verantwortung von Klemens Hallmann“ ins Leben gerufen worden. Sie stelle ein „lange geplantes Herzensprojekt“ dar.

Im Zentrum der geschäftlichen Aktivitäten von Klemens Hallmann steht die Hallmann Holding International Investment GmbH mit Sitz im ersten Bezirk. Sie musste im Jahr 2023 einen massiven Gewinneinbruch hinnehmen: Nachdem in den Jahren 2020 bis 2022 durchschnittliche Gewinne von rund 35 Millionen Euro erwirtschaftet wurden, waren es 2023 noch fünf Millionen Euro. Das Eigenkapital zum 31.12.2023 beläuft sich auf 281,5 Millionen Euro, dem gegenüber stehen Verbindlichkeiten von 106,4 Millionen Euro. „Inwieweit die jetzigen Schritte eine Flucht nach vorne waren, um Investoren zu beruhigen oder es sich um eine strategische Neuausrichtung handelt, wird man nach Vorliegen des Jahresabschlusses 2024 beurteilen können“, sagt Finanzexperte Gerald Zmuegg.

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